Dapréla ohne Kette, Goldstone ohne Gnade in Val di Sole
So muss es sein. Die Rangliste aus der Qualifikation wird im Finale kräftig durchgemischt. Marine Cabirou (FRA) geht schon als Fünftletzte ins Rennen und setzt sich mit deutlicher neuer Bestzeit auf den Hot Seat. Camille Balanche (SUI) startet gut, verliert aber auf der zweiten Streckenhälfte viel Zeit. Gracey Hemstreet (CAN) verliert auf jedem Abschnitt Zeit auf die Führende. Vali Höll (AUT) ist noch bei der zweitletzten Zwischenzeit auf Siegeskurs, bringt ihren Vorsprung aber nicht ins Ziel und wird Zweite. Quali-Siegerin Monika Hrastnik (SLO) hat nach der zweiten Zwischenzeit 2 Sekunden Rückstand, verkleinert diesen zwar noch, muss sich aber mit dem dritten Platz zufrieden geben.
Marine Cabirou erlebte ebenfalls eine Achterbahn: «Ich hatte einen platten Vorderreifen im Trainingslauf, meine Vorbereitung auf den Finallauf war schrecklich. Ich konzentrierte mich dann darauf, motiviert zu bleiben, am Stück runterzukommen und nicht vor den Augen meiner Mutter zu stürzen.» Sie sei glücklich zurück auf dem Top Spot zu sein, meinte die Französin nach ihrem zehnten Weltcup-Sieg.
Vali Höll tröstet sich über den knapp verpassten Sieg mit der Führung im Weltcup-Klassement: «Es ist mega cool, die Eins auf dem Rad zu haben, gut, dass die Consistency da ist, ich hoffe, das boostet mich, sodass ich bald wieder einmal gewinnen kann. Zum Glück haben wir noch ein paar Rennen.»
- Marine Cabirou (FRA)
- Vali Höll (AUT)
- Monika Hrastnik (SLO)
- Gracey Hemstreet CAN
- Jess Blewitt (NZL)
- Camille Balanche (SUI)
- Nina Hoffmann (GER)
- Harriet Harnden (GBR)
- Louise-Anna Ferguson (GBR)
- Lisa Bouladou (FRA)
Jackson Goldstone in einer eigenen Liga
Zuerst sitzt der Schwede Oliver Zwar lang auf dem Hot Seat, dann kann es sich Thibaut Dapréla (FRA) gemütlich machen, der als Zehntletzter startet. Seine Bestzeit erzielt er, obwohl ihm schon in den ersten Kurven die Kette reisst und er den Rest der – zu seinem Glück steilen Strecke – chainless fahren muss. Fahrer um Fahrer beisst sich an seiner Zeit oder der technisch-staubigen Strecke im Trentino die Zähne aus. Andreas Kolb (AUT) schafft es nicht ins Ziel. Es braucht den Zweiten der Qualifikation, Troy Brosnan (AUS) um die chainless-Zeit Daprélas zu schlagen. Geht da noch was? Richtig, da ist noch Jackson Goldstone. Auf der zweiten Hälfte verwandelt er einen knappen Rückstand in zweieinhalb Sekunden Vorsprung.
Einmal mehr demonstriert der kanadische Schlaks Bike Skills wie sonst keiner und dazu Nerven aus Stahl. «Ich habe meine Linie heute gut getroffen, ich hatte aber auch dreimal den Fuss am Boden. Ich sah zu, dass ich alles gebe und so wurde es ein guter Run», fasst er seine Fahrt zusammen. Die zwei Siege in den zwei vorangegangenen Rennen hätten ihn zusätzlich motiviert. Goldstone bleibt nach seinem dritten Sieg in Folge auch an der Spitze der Downhill-Gesamtwertung. Und niemand wundert sich.
- Jackson Goldstone (CAN)
- Troy Brosnan (AUS)
- Thibau Dapréla (FRA)
- Dylan Maples (USA)
- Loris Vergier (FRA)
- Loïc Bruni (FRA)
- Oliver Zwar (SWE)
- Jordan Williams (GBR)
- Luca Shaw (USA)
- Ronan Dunne (IRL)