Rampage-Crash: Adolf Silva ist gelähmt und gibt ein Update
Nein, den Horror-Sturz Adolf Silvas zeigen wir hier nicht. Wer ihn sehen will, wird ihn finden. Adolf «Loco» Silva wollte einen Double Backflip von einem 28-Meter-Drop springen, konnte die zweite Rotation nicht ganz beenden und blieb nach dem Sturz regungslos liegen.
In den letzten Tagen hat er bereits fleissig Fotos aus dem Krankenhaus auf Instagram gepostet. Am Wochenende veröffentlichte der Spanier ein erstes Video-Statement. Im Elektro-Rollstuhl sitzend und scheinbar gut gelaunt, zählt er seine Verletzung auf: zwei gebrochene Brustwirbel – T2 und T3 – die folgenden drei Brustwirbel ausgerenkt, gebrochen ist auch das Brustbein sowie sechs Rippen. Über das Rückenmark sagt er nicht mehr, als dass es verletzt worden ist, mit der Folge, dass er von seinem Brustkorb abwärts kein Gefühl hat.
Man wisse nie, was die Zukunft und die harte Arbeit, die ihm jetzt bevorstehe, bringen werde, erklärt er in einer Mischung aus Akzeptanz und Kampfgeist. Fakt ist, aktuell ist der 28-jährige Spanier querschnittgelähmt. Sein Umfeld hat bereits eine Spendenaktion gestartet, die die grossen Aufwendungen finanzieren soll, die ihm jetzt bevorstehen – von der Therapie bis zum Umbau seines Hauses. Eine halbe Million Dollar sollen so zusammenkommen. Über die Versicherungsdeckung des Freeride-Profis ist nichts bekannt. Aber wie kurzfristig dieses Crowdfunding aufgesetzt wurde, lässt vermuten, dass diese nicht allzu gross ist.
Silvas Situation erinnert an Paul «Bas» Basagoitia, der 2015 bei Red Bull Rampage ebenfalls so schwer stürzte, dass er erst in einem jahrelangen Prozess wieder gehen und radfahren lernte. Inzwischen geht er wieder wandern, absolvierte Nordic walkend einen Halbmarathon und fährt auf seinem E-Mountainbike Trails. Bas lebt heute nach seiner Aussage vollständig unabhängig. Vom Athleten, der er einmal war, ist er dennoch weit entfernt.
Adolf Silva will zeigen, was eine Rückenmarkverletzung bedeutet
Adolf Silva verspricht in seinem Clip, dass er jeden Freitag ein Video veröffentlichen werde. Er wolle zeigen, was eine solche Verletzung bedeute – «viel mehr, als im Rollstuhl zu sitzen». Die Hoffnung schwingt mit, dass er einen Genesungsprozess präsentieren können wird. Er scheint aber auch darauf gefasst, nicht mehr ohne Unterstützung auf zwei Beinen gehen oder Rad fahren zu können.
Adolf Silvas Sturz sowie weitere schwere Crashes, die im Rahmen von Red Bull Rampage 2025 passiert sind – auch mehrere Frauen haben sich ernsthaft verletzt – werfen einmal mehr die Frage auf, ob das Spektakel in der Wüste von Utah in dieser Form noch berechtigt ist. Dass die Fahrer selber den Contest in dieser Form wollen und indem sie ihre eigenen Lines bauen auch dessen Gefährlichkeit mitbestimmen, ist offensichtlich. Ersichtlich auch darin, dass sie entschieden, den Wettkampf fortzusetzen, nachdem zuerst Adolf Silva und dann auch noch Emil Johansson mit dem Heli abtransportiert worden waren.
Es ist ohne Zweifel jeder Teilnehmerin und jedem Teilnehmer klar, dass ein Fehler am falschen Ort, ein Leben im Rollstuhl bedeuten kann. Das ist es auch den Skirennfahrerinnen und den Formel-1-Piloten. Aber die Show wird weitergehen. Es sei denn, die Protagonisten selber weigern sich, ihr Leben aufs Spiel zu setzen.