In Lauterbrunnen gehts abwärts – und Pronatura ärgert sich
Die feierliche Eröffnung der Strecke in Lauterbrunnen stand unter einem sonnigen Stern – und zog entsprechend viele Interessierte an. Die Nachfrage für solche Strecken ist im Grossraum Bern hoch, ist der «Grütsch-Trail» nach dem Wiriehorn im Diemtigtal und der Sunnbüel-Strecke in Kandersteg erst das dritte relevante Angebot für Freerider und Downhiller im Berner Oberland. Geplant war die Strecke indes schon eine Weile – von der Initialisierung bis zur Realisierung vergingen acht Jahre. Nun ist die vier Kilometer lange Strecke von der Bergstation der Gondelbahn zu Grütschalp hinab nach Lauterbrunnen in Betrieb. Neben dem betriebswirtschaftlichen Aspekt, dass Mountainbiker für Bergbahnen zunehmend eine einträgliche Position darstellen, soll mit der Strecke auch der herkömmliche Singletrail von Mürren nach Lauterbrunnen entlastet werden.
Wie das Amen in der Kirche kommt bei solchen Projekten die Einsprache von Pronatura. Der Grütsch-Trail bildet da keine Ausnahme. Die Strecke sei entgegen den Vereinbarungen zu breit ausgefallen, werfen die Naturschützer den Verantwortlichen vor. Sie umfasse zu viele Kunstbauten, und es sei unerlaubterweise eine Hecke abgeholzt worden. Falls keine Strafanzeige von den Behörden selber komme, werde man mit einer Aufsichtsbeschwerde gegen die Strecke vorgehen, lässt sich Pronatura-Vizepräsident Hans Fritschi von «20 Minuten» zitieren. Die Streckenbauer um Werner Imboden entgegnen: ««Die Strecke wurde offiziell abgenommen, mehr gibt es nicht zu sagen.»
Nichts desto Trotz: Der Grütsch-Trail ist ab sofort befahrbar – und die Mountainbiker werden sich kaum ob den «zu grossen» Kunstbauten stören.
www.facebook.com/gruetschtrail
Der Knatsch geht ihn die nächste Runde, eine Strafanzeige wird in Aussicht gestellt. 20 Minuten will bei diese Gelegenheit in einer Umfrage wissen, wir die Leser dazu stehen:
http://www.20min.ch/schweiz/bern/story/19212134