Italien hat mal kurz den Heckträger verboten
Im September 2023 trat eine unscheinbare Gesetzesänderung in Kraft, deren explosive Wirkung den Gesetzgebern wohl nicht bewusst war. Fortan sollte die Ladung auf einem Heckträger seitlich nicht mehr über das Fahrzeug hinausragen, an dem sie angebracht ist. Das trifft auf so ziemlich jede Kombination von Bike und Auto zu. Selbst die gängigen Vans sind schmaler, als moderne Mountainbikes lang sind. Die Seitenspiegel zählen dabei nicht zur Breite des Fahrzeugs – was schade ist, denn das hätte lustige Tuning-Teile hervorbringen können. Riesenohren sozusagen, damit das Fahrrad legal am Heck liegt.
Doch soweit kam es nicht. Zum Glück für jene, die ihr Bike am liebsten am Autoheck ins italienische Bike-Gebiet befördern, haben sich verschiedene Kreise intensiv gegen die neue Regel gewehrt. Eine Umwelt- und Fahrrad-Organisation beispielsweise hat gezeigt, welche Folgen der Gesetzesartikel hätte: «Tausende wären zu Gesetzesbrechern gemacht worden», schreibt die Federazione Italiana Ambiente e Bicicletta. Letztlich waren es laut Medienberichten die Hersteller von Biketrägern, die die Aufhebung der Norm erwirkt haben.
Denn auch das gehört zu Italien: Ein neuer Gesetzesartikel schafft mehr Probleme, als er löst? Kein Problem, dann nehmen wir ihn einfach zurück! So geschehen vor einigen Jahren, als ein Paragraf so formuliert war, dass er als komplettes Mountainbike-Verbot interpretiert werden konnte. Und so war auch dem Heckträger-Artikel nur eine kurze Wirkungszeit beschieden. Wobei er nur suspendiert ist. Endgültig vom Tisch ist er offiziell nicht.