Specialized bringt den Hardtailkiller mit nur einer «Hirnhälfte» | Ride MTB

Specialized bringt den Hardtailkiller mit nur einer «Hirnhälfte»

Specialzed Epic World Cup Pro

Zwanzig Jahre nach dem ersten Epic legt Specialized die neuste Generation dieses Race Bikes nach und verwischt damit die Grenzen zwischen Fully und Hardtail. Der Rahmen wiegt nur 1765 Gramm und verfügt über ein neues Federungssystem mit effizienten 75 Millimeter Federweg. Zum ersten Mal kommt der Hinterbau ohne das automatische Blockiersystem «Brain» aus.

In Srams Präsentationsvideo zur neuen Schaltgruppe war das neue Specialized Epic erstmals unverhüllt zu sehen. Infos zum Bike gab es keine, dafür umso mehr Mutmassungen. Vorhergesagt wurden unter anderem mehr Federweg, jedoch kein Brain-System, auf das Specialized über 20 Jahre vertraute. Letztere Vermutung bewahrheitet sich zur Hälfte. Das neue Federungssystem am Epic kommt tatsächlich ohne Brain-System aus, das den Dämpfer je nach Untergrund automatisch blockierte oder öffnete. In der eigens für Specialized entwickelten Rock Shox Sid-Federgabel lebt «die zweite Hirnhälfte» aber weiter.

Effizient auch ohne Blockiersystem

Am Hinterbau erübrigt sich das Brain-System. Das Federungssystem sei derart effizient, dass man auch ein manuelles Blockiersystem vergebens sucht. Dafür hat Specializeds Ride Dynamics Team eine neue Dämpfertechnologie entwickelt, die dem Fahrer die Effizienz eines Hardtails bietet, ohne auf die Vorteile der Vollfederung verzichten zu müssen. Der gemeinsam mit Rock Shox entwickelte SID Deluxe-WCID-Dämpfer verfügt über unabhängig voneinander einstellbare Positiv- und Negativluftkammern. Je nach Strecke lässt sich dadurch das Epic Straff wie ein Hardtail, auf rauen Strecken eher schluckfreudig fahren. Dazwischen bietet das System einen breiten Einstellungsbereich für die perfekte Fahrwerksabstimmung.

Die Gerüchteköche, die 120 Millimetern Federweg vermuteten, dürfen über die 75 Millimeter enttäuscht sein. Doch Specialized verspricht, dass sich der Federweg des neuen Epic nach mehr anfühle. Das Federungssystem ist so konstruiert, dass es den gleichen positiven Federweg biete, wie ein Bike mit 100 Millimetern Federweg und 25 Prozent Negativfederweg. Vorne bietet die Sid-Forke 110-Millimeter Hub.

Werden reine Hardtails überflüssig?

Mit einem Gewicht von nur 1765 Gramm ist der Epic-World-Cup-Rahmen rekordverdächtig leicht. Bei diesem Spitzenwert wurden Dämpfer und die gesamte Rahme-Hardware mitgewogen. Das tiefe Gewicht ist nicht nur dem neuen Federungssystem mit teilintegriertem Dämpfer zu verdanken. Um das, aber auch die hohe Torsionssteifigkeit zu erreichen, haben Specializeds Ingenieure die Erkenntnisse aus der Entwicklung des Aethos einfliessen lassen, dem wohl leichtesten jemals hergestellten Rennradrahmen.

Für Short-Track-Weltmeister Christopher Blevins ist klar, das neue Epic ist der Grund, weshalb er nie mehr Hardtail fahren will: «Dieses Bike bietet mir alles, was ich mir von einem Hardtail wünschen kann, plus die Kontrolle und die Möglichkeiten der Vollfederung.»

Komplett-Bikes und Rahmen-Kits

Das Epic World Cup ist mit Control-SL-Komponenten von Roval ausgestattet. Dazu gehören der nur 1240 Gramm schwere Laufradsatz, die Lenker/Vorbau-Einheit mit nur 250 Gramm und die 180 Gramm schwere Sattelstütze. Hierbei handelt es sich allerdings nicht um eine Variosattelstütze.

Das Specialized Epic gibts in den Ausführungen S-Works World Cup und World Cup Pro sowie als Rahmen-Kit. Zu Letzterem gehören unter anderem auch Sattelstütze und Federgabel. Komplett-Bikes gibts in den Grössen S bis XL, XS-Rahmen gibt es nur als Kit.

Die neuen Epic sind bereits bei ausgewählten Fachhändlern erhältlich, vorerst in limitierter Stückzahl.

specialized.com

 

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Specialized Bicycles


Alles Wissenswerte zu Specialized gibts im Ride-Brandguide für Specialized