Test: Trek Powerfly LT 7 Plus – Ein Touren-Buddy mit Pfupf unter dem Hintern
Beim neuen Powerfly kommt das Rahmendesign nicht so wuchtig daher wie bei vielen anderen E-Mountainbikes. Gemäss Fabienne Gilleron (Marketing Trek) ist das aber nur eines der Highlights des Bikes. Des Weiteren punktet das Bike mit dem eigens entwickelten «Knock Block», der vor Beschädigungen der Gabel am Rahmen schützt. Der Motor ist ebenfalls mit einem robusten Aluminium-Schutzschild versehen. Speziell zu erwähnen gilt es, dass der Rahmen in fünf Grössen gefertigt wird und somit für Fahrerinnen und Fahrer ab 153 Zentimeter Körpergrösse taugt. Dank Flip-Chip-Technologie lässt sich die Geometrie in wenigen Minuten verändern.
Ausstattung
Die getestete Variante verfügt über ein Rock-Shox-Fahrwerk: an der Front mit einer Yari-Gabel mit 160 Millimeter Hub und am Heck ein Deluxe-RL-Dämpfer, der 150 Millimeter Federweg gewährt. Die Laufräder stammen von der Eigenmarke Bontrager und sind mit Felgen mit 4o Millimeter Innenweite auf die 2.8-Zoll-Plus-Bereifung abgestimmt. Geschaltet wird mit Shimano XT uns SLX. Auch die Bremse stammt vom Japaner. Ein günstiges, aber solides Modell. Der Bosch-Motor wird durch das dezente Purion-Display gesteuert. Dadurch wirkt das Cockpit schön aufgeräumt.
Motor / Akku
Bosch Performance CX / Power-Tube-Akku
Leistung: 250 Watt
Drehmoment: 75 Newtonmeter
Akkuleistung: 500 Wattstunden
Verarbeitung & Details
Der Rahmen ist schön verarbeitet und die dezente Farbgebung gefällt. Einzig die Abdeckung des Akkus ist nicht voll wasserdicht. Nach mehrmaligem Abspritzen finden sich im Akkufach Schmutzrückstände.
In der Ebene
Man sitzt zentral und eher kompakt auf dem Powerfly. Dank steilem Sitzwinkel pedaliert es sich sehr angenehm. In Boschs E-MTB-Modus – unserem Favoriten – ist die Beschleunigung kräftig, aber nicht so brachial wie bei anderen Herstellern. Das Fahrwerk glättet auch kleinste Unebenheiten effizient.
Berg hoch
Die langen Kettenstreben ermöglichen es einem, auch steilste Anstiege problemlos zu meistern. Tritt man mit aller Kraft in die Pedalen, geht es mit ordentlich «Schmackes» den Berg hoch. Es braucht viel, bis das Vorderrad steigt. Für das aktive Fahrwerk – gepaart mit Bontragers-Plus-Bereifung – kann der Untergrund gar nicht ausgesetzt genug sein. Man kriegt fast nicht genug Uphill mit diesem Bike.
Berg runter
Das «Powerfly LT 7 Plus» liegt satt am Boden, der lange Federweg macht sich positiv bemerkbar. Man erhält gutes Feedback vom Untergrund und das Bike lässt sich bestens kontrollieren. Wegen der langen Kettenstreben ist es nicht gerade das flinkste Wiesel. Es braucht schon etwas Körpereinsatz, um das Bike in engem Terrain zu manövrieren. Dafür mag es langgezogene Kurven, da rauscht man durch wie mit der S-Bahn. Das Trek fährt sich eher unaufgeregt, was kein Nachteil ist. Es mag Tempo und wird trotz steilem Lenkwinkel nicht wirklich unruhig. Es empfiehlt sich, den Flip-Chip auf «low» zu positionieren, da fährt es sich merklich besser.
Fazit
Treks «Powerfly LT 7 Plus» ist ein solides E-MTB. Es sind viele Teile der Eigenmarke Bontrager verbaut, die robust und gut gewählt sind. Das Bike besticht mit einem dezenten und ausgereiften Design sowie hoher Verarbeitungsqualität.
Empfehlung
Das Bike eignet sich speziell für alle, die gerne auf anspruchsvollen Trails den Berg hochfahren und sorglose biken wollen, dafür aber auch etwas mehr Gewicht in Anspruch nehmen.
Spezifikationen
Rahmenmaterial: | Aluminium |
Preis: | CHF 5399.00 (ab CHF 3999.00) |
Gewicht: | 24.4 kg (Rahmengrösse M, mit Pedalen) |
Federweg: | 160 mm vorne / 150 mm hinten |
Motor: | Bosch Performance CX, 250 W, 75 Nm |
Akku: | Trek Removable Integrated Battery, 500 Wh |
Federgabel: | Rock Shox Yari RL |
Federbein: | RockShox Deluxe RL, |
Schaltung: | Shimano Deore XT/SLX |
Bremsen: | Sram Guide R 180 mm |
Kurbelgarnitur: | Race Face Aeffect |
Laufräder: | Bontrager Line Comp 40 |
Reifen: | Bontrager XR4 Team Issue, 27.5 x 2.80 |
Sattel: | Bontrager Arvada |
Sattelstütze: | Bontrager Vario |
Vorbau: | Bontrager Rhythm Comp, 60mm |
Lenker: | Bontrager, 750 mm, 15 mm Rise |
Hersteller/Vertrieb
www.trekbikes.com
Testbericht erschienen in Ausgabe 01/2019 von Ride Magazin.