Booker und Conolly gewinnen Enduro-Weltcup in Loudenvielle
Trockene Bedingungen sorgen für Tempo
Nach dem nassen Vorjahr präsentierte sich Loudenvielle diesmal trocken und schnell. Der staubige Untergrund und die hohe Geschwindigkeit auf den Abfahrten stellten Fahrerinnen und Fahrer vor neue Herausforderungen, besonders in den dicht bewaldeten Abschnitten des Kurses.
Conolly setzt sich souverän durch
Ella Conolly fuhr bei der WHOOP UCI Mountain Bike World Series ihren ersten Saisonsieg ein – mit grossem Vorsprung. Die Britin gewann vier der fünf Etappen und verwies Morgane Charre (Pivot Factory Racing) mit 40 Sekunden Rückstand klar auf Rang zwei. Conolly baute damit ihre Führung im Gesamtklassement weiter aus.
Bereits nach den beiden längsten Etappen hatte sie sich deutlich abgesetzt. Auf dem technisch anspruchsvollen Kurs, geprägt von steilen Abfahrten und stark beanspruchten Trails, kontrollierte sie das Rennen und liess auch auf den späteren Etappen nichts anbrennen. Charre konnte lediglich auf einer kurzen Etappe Zeit gutmachen, am Gesamtsieg Conollys änderte das nichts.
«Es war toll, Loudenvielle bei trockenen Bedingungen zu erleben», sagte Conolly. «Nach einem Sturz am Anfang bin ich etwas kontrollierter gefahren und konnte trotzdem pushen, wo es nötig war. Ich bin sehr zufrieden mit dem Tag und meiner Position im Gesamtklassement.»
Aus Deutscher Sicht überzeugte Helen Weber mit Rang sechs, die Schweizerinnen Ysaline van Kampen und Sidonie Jolidon fuhren jeweils starke Rennen und belegten die Plätze elf und 14.
Booker gewinnt Hitzeschlacht gegen Łukasik
Bei den Männern fiel die Entscheidung erst auf der letzten Etappe. Daniel Booker feierte nach seinem Premierensieg in Pietra Ligure bereits den zweiten Weltcupsieg seiner Karriere. Der Kanadier setzte sich knapp gegen Alex Rudeau und Sławomir Łukasik (Yeti / Fox Factory Race Team) durch.
Der Tag begann mit einer der forderndsten Etappen des Rennens: 3,6 Kilometer Abfahrt bei 730 Höhenmetern. Booker holte hier erste Sekunden Vorsprung. Łukasik konterte später auf der Etappe «Privilege» und übernahm mit einem hauchdünnen Vorsprung von 0,006 Sekunden die Gesamtführung.
Die Entscheidung fiel schliesslich auf der vierten Etappe: Łukasik patzte und fiel zurück, Booker nutzte die Chance und ging mit sieben Sekunden Vorsprung in die letzte Prüfung. Dort legte er eine souveräne Fahrt hin, während Łukasik erneut Zeit verlor. Rudeau schob sich noch auf Platz zwei, Łukasik wurde Dritter.
«Ich liebe diese Strecke, auch wenn ich hier bisher nie wirklich erfolgreich war», sagte Booker. «Trotz ein paar Fehlern war es ein starker Tag. Nach dem Drama in Polen fühlt es sich gut an, wieder ganz vorne mitzufahren.»
Łukasik behält trotz Rang drei das Führungstrikot, liegt aber nun nur noch 310 Punkte vor Booker. In der Juniorenwertung bauten Lacey Adams und Melvin Almueis (beide Yeti / Fox Factory Race Team) mit ihren Siegen ihre Gesamtführung aus.
Als bester Schweizer klassierte sich Urien Minuty auf Platz 29. Schnellster Deutscher ist Frederik Matz, der mit Rang 46 seine persönliche Bestleistung feierte.
