Test: Bosch Performance Line CX 2020 – in den Alpen den Uphill-Flow gesucht | Ride MTB

Test: Bosch Performance Line CX 2020 – in den Alpen den Uphill-Flow gesucht

Im Juni hat Ride den komplett überarbeiteten Bosch-Motor im Rahmen der Lancierung zum ersten Mal gefahren. Die Testfahrt durch den Stuttgarter Stadtwald hat einen ersten, positiven Eindruck vermittelt. Wie sich der neue CX aber im alpinen Gelände macht, haben wir am Verbier E-Bike Festival getestet.

Alle Infos zum neuen Motor und zu weiteren Neuheiten von Bosch eBike Systems für 2020 sind hier nachzulesen: LINK
 
Ebenso der First Ride Bericht: LINK
 

Verarbeitung & Details

Der neue Motor ist mit 2.9 Kilo nicht nur 25 Prozent leichter, sondern auch 48 Prozent kompakter geworden. Das bietet den Rahmenherstellern die Möglichkeit, kürzere Hinterbauten zu konstruieren, die das Fahrverhalten der E-Bikes optimieren. 
 

Im Einsatz

Um einen optimalen Eindruck zu erhalten, wurde der Motor an zwei unterschiedlichen Bikes gefahren:

  • Focus Thron26.9 2020
  • Scott Genius eRide 910 2020

 
Im Allgemeinen wurde der erste Eindruck bestätigt. Gerade auf den steilen und technisch anspruchsvollen Singletrails hat sich der überarbeitete eMTB-Modus von seiner besten Seite gezeigt. Egal, ob der Untergrund lose und rutschig oder komplett verwurzelt ist, die Kraftübertragung ist stets optimal dosiert und verhindert das Durchdrehen des Hinterrads. Dabei spielt es keine grosse Rolle, ob man mit hoher Geschwindigkeit oder gemässigtem Tempo Hindernisse überwindet. Die Motorenunterstützung geschieht ohne Verzögerung und gibt einem eine gute Kontrolle über das Bike. Wenn man ordentlich in die Pedalen tritt und von bis zu 340 Prozent Unterstützung profitiert, lassen sich Anstiege bewältigen, die zuvor als unfahrbar erschienen. Mit der richtigen Technik kann man bergauf bei Kurven mit Anliegern regelrecht aus diesen rausschiessen und den vollen Schwung mitnehmen. Das macht ordentlich Spass und flasht einen regelrecht. Bei Bosch nennt man das Uphill-Flow. Nicht von ungefähr wirbt der Stuttgarter Branchenriese mit «Feel the Flow».
 
Nun ja, irgendwann ist jeder Uphill zu Ende und was dann? Dann folgt der bewährte Downhill-Flow. Viele denken, bergab sei die Motorenunterstützung nicht vonnöten. Notwendig ist sie bestimmt nicht, aber je nach Strecke kann man zusätzlich aus den Kurven beschleunigen und mehr Tempo mitnehmen. Auch hier bewährt sich die sehr kraftvolle Unterstützung des neuen Motors. Und da dieser nun über einen Freilauf verfügt, lässt sich das Bike auch ohne Kraftaufwand über die 25-Stundenkilometer-Grenze beschleunigen.
 
Am Focus-Testbike ist das neue Kiox-Display montiert. Die Möglichkeiten durch die Smartphone-Anbindung sind sehr umfassend und wurden nicht vollumfänglich getestet. Das hätte die zur Verfügung gestandene Zeitspanne gesprengt. Die Bedienung geschieht intuitiv und ohne Mühe. Das schön gestaltete Bedienelement lässt sich auch bei voller Fahrt gut erreichen. Einzig die über dem Vorbau platzierte Halterung ist nicht wirklich optimal. Sie ist sehr exponiert und verhindert, dass man das Bike auf den Kopf stellen kann bei einem Platten oder sonstigen Defekt.
 

Fazit

Bosch hat seine Hausaufgaben gemacht und setzt mit der neuen Performance Line CX den Benchmark in Sachen E-Bike-Motoren. Die Kiox-Halterung mag nicht jeden überzeugen, doch zum Glück gibt es dafür schon Lösungen von Drittanbietern.
 

Empfehlung

Der Motor allein macht noch kein gutes oder passendes Bike. Sollte euch bei einer Testfahrt das Fahrverhalten nicht vollends überzeugen, testet mal ein Bike eines anderen Herstellers, am neuen CX wird es bestimmt nicht liegen.
 

Hersteller/Vertrieb

www.bosch-ebike.com
 
 


Weitere News zu diesem Artikel