Test: Maxxis Minon DHF & Highroller II Plus – die Plusreifen für’s Grobe
«Wow», war der erste Gedanke als ich die Reifen zum ersten Mal in den Fingern hatte. Sämtliche Plus-Reifen die bisher herhalten mussten, hatten ein eher niedriges Profil. Doch die beiden Maxxis-Modelle verfügen beindruckend hohe Stollen. Das bringt Vor- aber auch Nachteile, wie sich im Testverlauf gezeigt hat.
Hohe Ansprüche
In den vergangen 18 Monaten habe ich zahlreiche Plus-Reifen getestet. Die meisten hatten Mühe sich im alpinen Gelände zu behaupten. Scharfkantige Steine, steile Abhänge und viel loses Geröll erfordern nicht nur einen stabilen Reifen, sondern stellen auch hohe Ansprüche an die Gummimischung und das Profil. Und dann dürfen die Reifen ja auch nicht zu schwer sein, damit auch mal 1500 Höhenmeter aus eigener Kraft bewältigt werden können.
Maxxis hatte in diesen Belangen bisher gute Arbeit geleistet, somit war die Spannung gross, was ihre ersten grobstolligen Plus-Reifen können. Am Vorderrad entschied ich mich für einen «Minion DHF 27.5x2.8» mit Tripple-Compound-Gummimischung, ans Hinterrad wählte einen «High Roller II 27.5x2.8» mit derselben Mischung.
Die Reifenbreite fällt ähnlich aus wie bei der Konkurrenz und passen somit in alle Bike-Rahmen die für 2.8 Zoll freigegeben sind. Die schlauchlose Montage geht ohne Probleme von statten und der Reifendruck wird auf 1.0 Bar bestimmt. Dieser wurde über den gesamten Testverlauf beibehalten (Fahrgewicht 70 Kilogramm).
Die besagten Vor- und Nachteile
Die Maxxis-Reifen gewähren sämtliche Vorteile die man von einem Plusreifen erwartet und noch ein bisschen mehr. Die bewährte 3C-Gummimischung von Maxxis bietet auch auf nassen Wurzeln und Steinen massig Gripp. Die Dämpfung des Reifen gefällt ebenfalls sehr gut: Auch nach Sprüngen gibt es keinen Rebound-Effekt wie teilweise bei anderen Plus-Reifen. Das kommt sicherlich auch daher, dass diese mit weniger Druck gefahren werden können, wie andere Modelle. Denn bei Minion und High Roller fällt die gesamte Karkasse sehr robust aus.
Gerade auf losem Untergrund oder steilen, schroffen Abhängen, hat sich das hohe Profil der Reifen positiv bemerkbar gemacht. Sie beissen sich regelrecht in den Boden und bieten auch eine gute Verzögerung beim Bremsen. Dank den massiven Seitenstollen kann man sich mit ordentlich viel Schräglage in Kurven drücken, was mit feiner profilierten Reifen bisher kaum denkbar war. Doch lässt sich eine Fahrt auf Asphalt nicht vermeiden, ist man nicht nur mit starken Vibrationen, sondern auch man mit dem hohen Rollwiderstand konfrontiert.
Fazit
Will man es richtig krachen lassen, sind die Maxxis Plus-Reifen eine gute Wahl. Nahezu egal wie wild der Untergrund ist, man donnert einfach darüber hinweg, fast so als hätte man ein Downhillbike unter dem Hintern. Für Plus-Fahrer sind Minion DHF 2.8 und High Roller II 2.8 also die idealen Reifen für Shuttle- oder Bergbahnen unterstützte Touren. Auch einen Ausflug in den Bikepark brauchen die Reifen nicht zu scheuen. Wer aber gerne lange Tagestouren mit viel Höhenmetern macht, der wählt besser einen Reifen der etwas effizienter rollt – zumindest hinten.
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