Spotguide Val Varaita
Das Val Varaita – eines von drei parallelen Tälern im südlichen Piemont – ist ein echter Geheimtipp. Nördlich liegt das Val Po, wo der gleichnamige Fluss entspringt, südlich das unter Bikern etwas bekanntere Valle Maira. Doch während Val Po und Val Maira eher Sackgassen sind, ist das Val Varaita ein Durchgangstal – mit einem echten Highlight am Ende: dem Col d’Agnel.
Dieser 2748 Meter hohe Alpenpass führt hinter dem Ort Pontechianale ins französische Queyras. Als höchster Grenzpass der Alpen – und nach Col de l’Iseran und Stilfser Joch der dritthöchste asphaltierte Alpenübergang überhaupt – hat er sich auch einen Namen im Radsport gemacht: Tour de France und Giro d’Italia haben hier schon spektakuläre Etappen geliefert.
Über allem thront der Monte Viso, mit 3841 Metern der höchste Gipfel der Cottischen Alpen. Die Einheimischen nennen ihn ehrfürchtig den «König aus Stein». Vom Talboden aus bleibt er zwar meist verborgen, doch in den oberen Regionen ragt er majestätisch in den Himmel und bietet eine Kulisse, die Gänsehaut macht.
Für Mountainbiker war das Val Varaita lange ein blinder Fleck auf der Landkarte. Erst als die Brüder Nicolò und Andrea Margaria 2019 das Endurorennen Trans Varaita ins Leben riefen, wurde das Tal auf einen Schlag bekannter. Die Stone King Rally, Nachfolgerin der legendären Trans-Provence, tat ihr Übriges. Der Name? Eine Hommage an den Monte Viso – den steinernen König.
Inzwischen hat sich das Val Varaita zu einem wahren Trail-Paradies entwickelt. Ein riesiges Netzwerk historischer Wege durchzieht die Gegend: alte Versorgungs- und Handelsrouten, Militärstraßen – viele davon liebevoll restauriert und für Biker optimiert. Dank der Rennen wurden auch halbverfallene Pfade wieder befahrbar gemacht.
Die Trails sind so vielseitig wie das Tal selbst: Am Taleingang dominieren flowige Waldwege, weiter hinten wird’s hochalpin. Touren über die 3000-Meter-Marke starten etwa in Casteldelfino oder Pontechianale. Und wer noch höher hinaus will, findet im kleinen Seitental Val Bellino – Richtung Val Meira – weitere spektakuläre Möglichkeiten.
Muss man hier gemacht haben!
Trailtour zum Passo della Losetta – so nah kommt man dem Monviso auf keiner anderen Tour
Sampeyre Trails – die Haustrails der Margaria Brothers. Auf knackigen Endurotrails Zeitreise durch verwunschene Dörfer erleben.
Punta della Battagliola – freier Fall am Talschluß
Col d’Àgnel und Col Blanchet – hochalpines Panorama-Abenteuer
Chianale – gekürt als das schönste Dorf im Piemont. Ein Besuch im historischen Steindorf lohnt sich.
Passstraße auf den Col d’Àgnel – für Auto- und Motorradfans ein kurvenreicher Hochgenuß
Windsurfen oder Kiten am Varaitasee – Wassersport mit alpiner Kulisse
Beste Jahreszeit
Anreise
ÖV:
Grunsdsätzlich gilt: Wer für den Bike-Trip mit den Öffentlichen Verkehrsmitteln ins Val Varaita anreisen will, sollte sich dies nochmals gründlich überlegen. Der nächste Bahnhof ist Cuneo und ab da gäbe es Buslinien nach Sampeyre. Das Vorhaben mit dem Fahrrad im Gepäck ist aber ein Spiessroutenlauf.
PW:
Mit dem PKW gibt es zwei Hauptrouten ins Val Varaita. Aus Süddeutschland oder aus der Schweiz reist man via Mailand nach Turin und weiter über Saluzzo ins Val Varaita. Aus dem westlicheren Teilen Deutschlands und der Schweiz geht es über das Aostatal nach Turin und dann abenfalls über Saluzzo ins Tal. Ab der Schweizer Grenze bei Chiasso fährt man 3.5 Stunden bis nach Sampeyre.
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Inspirationen
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Singletrail-Touren
Shuttles
Im Tal gibt es keine Bergbahnen für Mountainbiker. Bei Pontechianale gibt es einen Sessellift, der aber keine Fahrräder transportiert.
Im Val Varaita gibt es auch keine spezialisierten Bike-Shuttles.