Transalpes will wachsen und sucht Privatinvestoren
WARNUNG: Ride gibt keine Anlageempfehlungen heraus. Bevor du dir eine Aktie von Transalpes kaufst, frag deine Frau oder deinen Finanzberater.
Michel Juhasz, du rufst dazu auf, Aktien von Transalpes zu kaufen. Was steckt dahinter?
Für die Finanzierung unseres Wachstums gehen wir neue Wege. Mit einer Crowdfuning-Kampagne wollen wir unseren neuen Mountainbikes mit und ohne Motor, wie das Transalpes E3, ab 15,5 kg das leichteste Full Power E-MTB, finanzieren. Und Mountainbikerinnen und Investoren die Möglichkeit bieten, mit bereits kleinen Beträgen vom Potenzial des Wachstumsmarktes E-MTB zu profitieren.
Es geht also nicht um eine Kapitalerhöhung per se, sondern um die Finanzierung der neuen Bikes?
Bei der Kapitalerhöhung geht es erstens um die Stärkung unserer Bilanz und zweitens um die Finanzierung der neuen Bikes. Unsere Hausbank hat sich in einem ersten Schritt bei der Finanzierung der Entwicklungskosten beteiligt. Mitarbeitenden und Privatinvestoren haben in einem zweiten Schritt die Kosten für die erste Serie von 50 E-Mountainbikes finanziert. Mit der Crowdfunding-Kampagne können wir die Rahmen und Motoren für die Serienproduktion zu attraktiven Konditionen bestellen und ein nachhaltiges Wachstum finanzieren.
Wie habt ihr die Entwicklung und Serienproduktion eurer Bikes früher finanziert?
Vor Corona konnten wir die Aufwände für die Entwicklung aus eigenen Mitteln stemmen. Beim Einkauf von Biketeilen wurden uns von Herstellern und Importeuren früher oft grosszügige Zahlungskonditionen gewährt.
Und wie läuft das heute ab?
Die Entwicklung und Produktion ist, auch durch die Elektrifizierung und Motorisierung der Mountainbikes, komplexer und teurer geworden. Wegen Insolvenzen von Mitbewerbern wird bei Herstellern wie Shimano nur noch gegen Vorauszahlung produziert und bei vielen Importeuren nur noch gegen Vorauskasse geliefert.
Viele Unternehmen nehmen einen Kredit auf, um etwas zu produzieren.
Den meisten Unternehmen in unserer Branche werden im Gegenteil wegen den letzten, verlustreichen Jahren die Kreditlimiten zusammengestrichen. Für die verbleibenden Kredite fordern Banken auch bei den aktuell tiefen Zinsen für Spargelder sehr hohe Zinssätze auf Kredite.
Im Beschrieb der Kampagne steht, ihr erwartet 5 Prozent Dividende für die Aktionäre. Das ist eine dicke Ansage angesichts des Zustands der Bikebranche.
Im Herbst 2024 hat das Interesse an unseren Bikes merklich zugenommen. Die Gründe dafür sind erstens unsere konsequente Ausrichtung auf Leichtbau – mein Bike to Work E-MTB wiegt gerade mal 14,3 kg – und zweitens unsere individuellen Konfiguratinosmöglichkeiten. 90 Prozent aller Transalpes werden nach Kundenspezifikation aufgebaut. Unsere gut 3500 sportlichen Kundinnen und Kunden investieren bei Transalpes in ein langlebiges Sportgerät Handmade in Switzerland.
Euren Investoren stellt ihr zudem in Aussicht, dass sie ihre Anteile in wenigen Jahren mit Gewinn verkaufen können werden. Dann stehe eine Nachfolgelösung an. Was hat es damit auf sich?
In der Tat besteht eine attraktive Exit-Strategie. Ich bin 55 Jahre jung und möchte in den nächsten Jahren im Rahmen einer Nachfolgeregelung die Leitung der Bike Manufaktur übergeben und die Mehrheit von Transalpes abgeben. Der erste Schritt der Nachfolgeregelung ist die Finanzierungsrunde und die Erweiterung des Aktionariats im Rahmen der Crowdfunding-Kampagne.
Geht es bei der Kapitalerhöhung auch darum, das Unternehmen zu einem attraktiven Übernahmeobjekt zu machen?
Die Kapitalerhöhung ist auch gute Werbung für die Marke Transalpes und das Unternehmen. Grundsätzlich gibt uns die Kapitalerhöhung aber mehr unternehmerischen Spielraum und ist für die Finanzierung der vielleicht besten Mountainbikes und des leichtesten E-MTB aus der Schweiz gedacht.
Und warum glaubst du, dass die Aktien in drei bis fünf Jahren mehr Wert sein werden als heute?
Im Rahmen des Crowdfundings wurde durch unsere Treuhandgesellschaft eine Unternehmensbewertung durchgeführt und durch eine unabhängige Gesellschaft validiert. Die Pre-Money-Bewertung von 3 Millionen Franken ist für ein etabliertes Unternehmen mit 23 Jahren Historie, einem treuen Kundenstamm und der starken Marke Transalpes bewusst konservativ gewählt. In Kombination mit einem prognostizierten Branchenwachstum und der grossen Nachfrage nach unseren leichten E-MTB ergibt sich für Investoren ein attraktives Kurspotenzial.
Das Unternehmen und damit die Aktien könnten aber auch an Wert verlieren, wenn es schlecht läuft.
Genau das ist ob dem Malaise in unserer Branche in den letzten drei Jahren praktisch allen Herstellern widerfahren. Auch der Wert unseres Unternehmens wurde vor zwei Jahren noch auf gut 4.5 Millionen Franken geschätzt.
Andere Hersteller rutschen reihenweise in die Insolvenz. Was macht ihr besser?
Ich bin seit 25 Jahren Unternehmer. Als Betriebswirt kann ich rechnen und bewahre auch in hektischen Zeiten – Corona lässt grüssen – einen klaren Kopf. In unserer Bike Manufaktur entwickeln wir seit 2002 ausschliesslich Mountainbikes und E-MTB für Sportlerinnen und Sportler, die Wert auf Individualität und Schweizer Handwerk legen. An der Eurobike haben wir im Juni 2025 das leichteste Full-Power-E-MTB vorgestellt. Die ersten 50 Transalpes E3 haben wir noch vor der offiziellen Lancierung verkauft.
Eine Besonderheit eurer neuen Modellreihe ist, dass die gleiche Rahmenplattform mit und ohne Motor gefahren werden kann. Wovon wurde mehr bestellt?
80 Prozent unserer Kunden entscheiden sich heute für ein E-Mountainbike. Das ist die neue Realität und widerspiegelt ziemlich genau die offiziellen Zahlen von Velosuisse. Bikemarken, die keine E-Bikes anbieten, haben in Zukunft nur noch eine Chance, wenn sie sich auf innovative Produktnischen oder klare Zielgruppencluster konzentrieren.
Du hast es erwähnt, auch ihr habt die Krise zu spüren bekommen. Schläfst du wieder besser, seit du weisst, dass die Kapitalerhöhung gelingt und ihr die neuen Bikes produzieren lassen könnt?
In der Tat hat die Malaise in der Branche auch uns schlaflose Nächste beschert. Ich bin überwältigt, dass uns Kunden und Freunde von Transalpes so grosses Vertrauen schenken: In weniger als 3 Wochen haben wir das Kampagnen-Mindestziel von 460’000 Franken erreicht. Wer sich beeilt, kann unter oomnium.ch mit einer Investition ab 1300 Franken noch die letzten verfügbaren Aktien erstehen!
Demnächst soll es möglich sein, digitale Aktien wie eure online permanent zu handeln – wie jene von börsenkotierten Unternehmen. Freust du dich darauf, täglich den Aktienkurs von Transalpes zu sehen?
Das neue Aktienrecht bietet mehr Spielraum für die Nutzung digitaler Technologien. Wir haben uns bei der Kapitalerhöhung bewusst für digitale Aktien entschieden. Die Aktien werden direkt an die von den Investor:innen zur Verfügung gestellten Wallet-Adressen ausgeliefert. Es ist also nur eine Frage der Zeit, dass auch unsere Aktien in der Schweiz gehandelt werden können.
Das beantwortet unsere Frage zwar nicht, aber interessant wird die Zukunft von Transalpes ob mit oder ohne Real-Time-Aktienkurs.
Hier gehts zur Crowdinvesting-Kampagne (Registrierung erforderlich). Du handelst auf dein eigenes Risiko.