Das E-Allmountain ist als Twentyniner oder im Mullet-/MX-Aufbau erhältlich. Zur Wahl stehen vier Ausstattungsvarianten oder ein selbst konfigurierter Aufbau. Im Test war die 29-Zoll-Variante basierend auf der «Ultimate Enduro»-Ausstattung. Die Front bietet 160, das Heck 150 Millimeter Federweg. Angetrieben wird das Sresh von einem «Shimano EP801»-Motor mit einem 626-Wh-Akku.
Als Direktverkäufer sendet Propain seine Bikes den Kunden gut verpackt nach Hause. Der Montageaufwand ist ein bisschen höher als bei der Konkurrenz. So muss zum Beispiel das Tubeless-Setup selbst vorgenommen werden.

Das Bike im Einsatz

Der Reach fällt bei Grösse M mit 450 Millimetern normal aus. Das kurze Oberrohr (578 Millimeter) beschert in Kombination mit der hohen Front eine sehr aufrechte Sitzposition. Dennoch tritt es sich angenehm bergauf und das nicht nur auf Forststrassen. Im Gelände klettert das Sresh mühelos über Absätze und verblockte Passagen hoch, ebenso leicht geht’s um enge Kehren. Wer anspruchsvolle Anstiege im Boost-Modus angeht, ist gut beraten, den Sattel etwas abzusenken, um den Schwerpunkt nach unten zu verlagern. Das ergibt eine bessere Kontrolle über das Bike.

Das Propain fährt sich grundsätzlich mit stoischem Geradeauslauf. Es erweckt anfangs den Eindruck, dass es träge ist, doch das trifft bei Weitem nicht zu. Es braucht nur ordentlich Input und einen aktiven Fahrstil, dann erwacht das E-MTB und zeigt sich von einer ganz anderen Seite. Es mag Tempo und kurvenreiche Strecken, in der Ebene wie auch in der Abfahrt. Das Sresh lässt sich regelrecht in die Kurven schmeissen und mag die harte Gangart. Enge und langsame Strecken, die technisch anspruchsvoll sind, liegen dem Bike weniger. Aber Vorsicht: Bei sehr hohem Tempo neigt das Vorderrad zur Untersteuerung. Auf schnellen Schotterabfahrten hilft eine leichte Rücklage für mehr Laufruhe und Kontrolle.

Das Heck bleibt unbeeindruckt von Bremseinflüssen und gewährt beste Traktion und guten Grip. Die Federelemente harmonieren optimal, bieten ein sehr softes Ansprechverhalten und geben viel Federweg frei. Trotzdem bringt das Heck genügend Gegendruck, um bei Sprüngen abzudrücken.

Propain hat das Testbike nicht als gebrauchtes Rad, sondern neu ab Werk zur Verfügung gestellt. Leider ist bei der Montage irgendetwas nicht ganz korrekt vonstatten gegangen. Schon bei der Anfahrt zum ersten Trail hat das Bike geknarzt wie verrückt. Die Ursache war nicht offensichtlich, es hat sich aber gezeigt, dass zwei Schrauben bei den Drehpunkten nicht voll angezogen waren. Zudem hatte das Heck Spiel, so wie wenn eine Dämpferbuchse ausgeschlagen ist. Trotz Nachziehen der Schrauben blieben die Geräusche, wenn auch etwas leiser als vorher. Trotz der wiederholten Bitte um eine Stellungnahme ist bis zum Zeitpunkt der Veröffentlichung (zwei Monate) keine Rückmeldung erfolgt.

Fazit

Das Sresh CF von Propain ist das ideale motorisierte Allmountain-Bike für alle, die einen aktiven Fahrstil an den Tag legen und ordentlich shredden. Die «Zutaten» des Bikes sind stimmig und deshalb macht der Einsatz auf den Hometrails ebenso Spass wie gelegentliche Abfahrten in Bikeparks.