Alberti und Nay gewinnen Iron Bike Race | Ride MTB

Alberti und Nay gewinnen Iron Bike Race

Ein platter Vorderreifen raubte Vorjahressieger Hansueli Stauffer die Chance, erneut um den Tagessieg zu sprinten. Der Sigriswiler wurde Zweiter hinter dem Deutschen Matthias Alberti, mit dem er über weite Strecke das Tempo an der Spitze bestimmt hatte. Als Dritter erreichte Micha Klötzli das Ziel. Bei den Frauen realisierte Alessia Nay den dritten Laufsieg innerhalb der Bike Marathon Classics vor der Italienerin Chiara Burato und Alexandra Zürcher. Die Schlusswertung der Classics gewinnen Martin Fanger, Alessia Nay und Patrick Zürcher (Fun) auf der Langdistanz. Auf der Mitteldistanz schafft Ilona Chavaillaz eine makellose Siegserie; bei den Herren war Sascha Deplazes der Konstanteste. 

«Es ist sehr befriedigend, mit einem Sieg in Einsiedeln bei derart perfekten Bedingungen die Bike Marathon Classics-Saison zu beenden», sagte Ilona Chavaillaz im Ziel auf dem Klosterplatz in Einsiedeln. Wenn es die Form erlaube, werde sie nächstes Jahr wieder teilnehmen. Auch Mitteldistanzgewinner Sacha Deplazes und der Fun-Sieger auf der Langdistanz, Patrick Zürcher fanden nur lobende Worte für das Schlussrennen und den Saisonverlauf.

In der Lizenzkategorie wurde es im Finalrennen nochmals richtig knapp. Hansueli Stauffer vermochte mit seinem zweiten Platz noch vom vierten auf dem zweiten Classics-Rang vorzurücken. Dabei verdrängte er Micha Klötzli auf Rang drei. Damian Perrin wiederum reichte der zehnte Finalrang, um im Gesamtklassement vom siebten auf den fünften Platz vorzurücken. Perrin war es denn auch, der das Leadertrikot stellvertretend für seinen abwesenden Teamkollegen Martin Fanger in Empfang nehmen durfte. 

Die fünf Rennveranstalter der Bike Marathon Classics hatten beschlossen, die Regel, wonach die Teilnahme am Finallauf zwingend ist, ausnahmsweise ausser Kraft zu setzen. Denn in diesem Jahr überschneidet das Iron Bike Race ausgerechnet mit den Bike-Marathon-Weltmeisterschaften im amerikanischen Snowshoe, an der auch Fanger teilnimmt. Ebenso, wie der Deutsche Meister Andreas Seewald, der wie Fanger zwei Classics-Läufe gewonnen hatte und die Serie im vierten Rang abschliesst.

«Es hat sich ausgezahlt, auf der ruppigen Abfahrt zurück ins Alpthal mit dosiertem Risiko zu fahren. Da hat Stauffer alles riskiert und einen Platten eingefahren, der mir den Weg zum Sieg geebnet hat», fasste Matthias Alberti den Rennverlauf zusammen. Der Deutsche bezeichnete den Sieg in Einsiedeln als «Höhepunkt einer Saison mit steter Leistungsverbesserung.» Stauffer indes griff sich an die Nase und sagte: «Ich bin selber schuld. Zuerst dieser unnötige Platten vorne und dann haderte ich auch noch die längste Zeit mit mir selbst. Bis ich endlich wieder meinen Rhythmus fand, war Alberti schon über alle Berge.» Im Vergleich zum letzten Jahr, wo er erstmals die Classics-Gesamtwertung gewinnen konnte, sei das Finalrennen ein Spiegelbild der diesjährigen Saison. Zu viel sei heuer schiefgelaufen, so Stauffer. Der drittplatzierte Micha Klötzli sagte: «Das Tempo an der Spitze war sehr hoch. Obwohl Fabian und ich gut harmonierten, konnten wir die Lücke nicht schliessen.»

Bei den Frauen stand Alessia Nay schon vor dem Finale als Gesamtsiegerin fest. Dennoch liess es sich die Bündnerin nicht nehmen, nochmals alles zu geben; ihr erster Langdistanz-Sieg auf der Iron Bike-Strecke. Und das, «obwohl ich heute nicht meinen besten Tag hatte», erklärte Nay, die sich ansonsten aber sehr zufrieden mit dem Saisonverlauf zeigte: «Damit habe ich auch mich überrascht.» Die zweitplatzierte Chiara Burato aus Italien fand nur anerkennende Worte für ihre Konkurrentin: «Alessia ist heute sehr stark gefahren. Aber auch ich bin zufrieden mit meiner Leistung. Im Vergleich zum Vorjahr konnte ich mich um 20 Minuten verbessern.» 

Auch die drittplatzierte Alexandra Zürcher war mit sich im Reinen. Sie sagte: «Unterwegs hat sich der Lenker gelöst und ich musste anhalten, um ihn wieder festzuziehen. Ein Glück, ist das nicht in der Abfahrt passiert.» Über alles gesehen, sei sie zufrieden mit der Saison – auch wenn es sie zunächst schon ein bisschen gewurmt habe, dass Alessia Nay so stark fuhr. Doch sie gönne es ihr.

Resultate

Herren (81 km) 

  1. Matthias Alberti (De) 3:35:27. 
  2. Hansueli Stauffer (Sigiriswil) 1:14. 
  3. Micha Klötzli (Tramelan) 2:45. 
  4. Fabian Heinzer (Stans) 3:01. 
  5. Marek Sülze (De) 6:12. 
  6. Daniel Widmer (Mühlrüti) 9:50. 
  7. Robin Challamel (Fr) 11:45. 
  8. Joris Lemke (De) 18:09. 
  9. Tobias Lüthi (Wallbach) 22:47. 
  10. Damian Perrin (Bern) 25:04.

Gesamtwertung Bike Marathon Classics 

  1. Martin Fanger, 810 Punkte. 
  2. Hansueli Stauffer, 686 Punkte
  3. Micha Klötzli, 680 Punkte
  4. Andreas Seewald (De) 500 Punkte
  5. Damian Perrin, 460 Punkte

Fun

  1. Patrick Zürcher, 820 Punkte
  2. Andreas Plüss, 700 Punkte
  3. Michaël Montandon, 490 Punkte 

Frauen (81 km) 

  1. Alessia Nay (Zizers) 4:29:49. 
  2. Chiara Burato (It) 2:29. 
  3. Alexandra Zürcher (Latterbach) 10:59. 
  4. Stefanie Zahno (Bürchen) 12:59. 
  5. Friederike Schnatz (De) 25:45. 

Gesamtwertung Bike Marathon Classics 

Alessia Nay, 1100 Punkte

Stefanie Zahno, 685 Punkte

Alexandra Zürcher, 660 Punkte

Herren (49 km)

  1. Livio Camenzind (Schwyz) 2:11:59. 
  2. Sebastian Braunbehrens (De) 0:17. 
  3. Florian Thie (Sigriswil) 6:44. 
  4. Tomas Burcak (Slk) 7:41. 
  5. Gusti Wildhaber (Sargans) 8:02. 
  6. Severin Nowak (Oberarth) 10:52. 
  7. Sascha Deplazes (Disentis) 12:06.

Gesamtwertung Bike Marathon Classics 

  1. Sascha Deplazes, 620 Punkte
  2. Janis Hofer, 535 Punkte
  3. Rolf Schori, 311 Punkte

Frauen (49 km)

  1. Ilona Chavaillaz (Sommentier) 2:48:26. 
  2. Melanie Tresch (Silenen) 5:20. 
  3. Ursina Condrau (Disentis) 9:29. 
  4. Monika Vogler (Bassersdorf) 12:25. 
  5. Anja Schwär (De) 17:01. 

Gesamtwertung Bike Marathon Classics 

  1. Ilona Chavaillaz, 1250 Punkte
  2. Julie Thiémard, 860 Punkte
  3. Ursina Condrau, 630 Punkte

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