Die Zukunft des Reisens beginnt in Saas Fee
Wer mit dem öffentlichen Verkehr in die Bike-Ferien reist, kennt das Problem. Die Etappe vom Bahnhof oder der Busstation zum Feriendomizil ist die mühsamste, da man einiges an Gepäck dabeihat – umso mehr, wenn man als Familie unterwegs ist – wegen des Bikes aber nicht den Ortsbus oder ein Taxi nehmen kann. So fährt man entweder mit schwerem Rucksack oder schiebt das Bike und schleppt gleichzeitig einen schweren Rollkoffer; beides kein entspannter Start in die Ferien.
Die Lösung für dieses Problem heisst Robi und ist ein Gepäckroboter, mit dem Postautoschweiz eine Dienstleistung testet, die sich angesichts der technischen Möglichkeiten längst aufdrängt. Robi fährt seit dem 19. Oktober und noch bis am 19. November autonom durch Saas Fee. Er folgt der Person, welche das Gepäck aufgeladen hat auf Trottoirs und durch Fussgängerzonen. Das Gefährt wird von einer Person begleitet, welche gemäss Medienmitteilung von PostAuto der Sicherheit dient, die Nutzerinnen und Nutzer beobachtet und deren Rückmeldungen sammelt sowie potenzielle Kunden auf das Angebot aufmerksam macht.
Leider kann man im autonomen Betrieb nicht auf der Strasse neben dem Gefährt her pedalen. Das Bike auf dem Trottoir zu schieben, während einem das Gepäck hinterherfährt, ist aber auch schon eine Erleichterung. Das wird auch in der zweiten Testphase im Sommer 2022 so sein. Dann wird der Gepäck-Robi ferngesteuert, um den autonomen Betrieb zu simulieren, während echtes selbstgesteuertes Fahren im öffentlichen Raum der Schweiz noch nicht erlaubt ist.
Eine ganz andere Frage ist, ob sich ein solches Angebot im grossen Umfang überhaupt realisieren lässt. Strassen und Gehwege werden bereits durch free floatende E-Scooter verengt. Wenn beispielsweise im autofreien Ferien-Resort die Hälfte der omnipräsenten Elektromobile durch solche selbstfahrenden Gepäckträger ersetzt würde, dann könnte es Stau in der Fussgängerzone geben. Wo sich Fussgänger aneinander vorbeischlängeln, müssen intelligente Maschinen dauernd stoppen, um keine Kollision zu riskieren. Ein lustiges Bild wäre der Roboterstau allemal.
Aber so weit ist es noch lange nicht. Fürs Erste kann man sich in Saas Fee am Anblick des Mini-Postautos erfreuen. Leider gibt es in dieser Testphase nur einen Robi. Dereinst soll man ihn über eine App reservieren können. In dieser Testphase kann man im Postauto-Büro ganz analog sein Interesse an den Diensten des Gepäckroboters anmelden.
Hier ein kurzes Video von Robi in Action.
Weitere Infos zum Projekt auf postauto.ch und saasfee.ch