In Solothurn droht Singletrail-Verbot – Biker lancieren Petition | Ride MTB

In Solothurn droht Singletrail-Verbot – Biker lancieren Petition

Singletrail-Verbot Solothurn Symbol-Montage Mountainbike

Mountainbiken soll im Kanton Solothurn nur noch auf Waldstrassen und speziell bezeichneten Waldwegen erlaubt sein. So will es ein Artikel im Entwurf eines neuen Waldgesetzes. Dagegen wehrt sich die IG Mountainbike Solothurn mit einer Online-Petition.

Hier Online-Petition unterzeichnen.

Das Mountainbike und die Menschen, die gerne darauf unterwegs sind, haben es schwer im Kanton Solothurn. Regierung  Parlament arbeiten an einem neuen Waldgesetz, das auf einem Fahrverbot auf Singletrails hinaus läuft.

Dabei feierte Solothurn mit dem Bike Days jahrelang das Mountainbike und auf der Freeride-Strecke vom Hausberg Weissenstein fand die Gravity-Gemeinde schon seit 2002 den Flow. Doch so wie die Verantworltichen die Strecke verfallen liessen, so zerbröselte offenbar die Liebe Solothurns für das Mountainbike. Seit Jahren streiten sich verschiedene Parteien und blockieren die Eröffnung eines neuen Biketrails am Weissenstein.

Aber das ist, wie eingangs beschrieben, nicht das grösste Problem der Solothurnerinnen, die Singletrails lieben. Denn nun droht ihnen fast überall im Kanton mit seinen schroffen Jurazügen ein Fahrverbot auf den Wegen, für die das Mountainbike gemacht ist. «Die grundsätzliche Erlaubnis zum Radfahren wird auf bestehende Waldstrassen und speziell bezeichnete Wege beschränkt», heisst es im Vernehmlassungsentwurf.

Begründet wird diese restriktive Regelung hauptsächlich mit den negativen Auswirkungen des Mountainbikens auf die Natur. Dass niemand weiss, wie gross der Anteil der Mountainbiker an der Gesamtwirkung aller menschlichen Aktivitäten im Wald ist, spielt dabei ebensowenig eine Rolle wie die Tatsache, dass in den Kantonen mit Trailbike-freundlichem Gesetz weder Flora noch Fauna noch der Boden zugrunde gegangen sind.

Mountainbiker wurden angehört – gebracht hats nicht viel

Die IG Mountainbike Solothurn bringt sich seit zwei Jahren in die Diskussion um die Regelung des Fahrradfahrens im Wald ein. In den Diskussionen habe immer Konsens geherrscht, dass ein Verbot nichts bringe, schreibt sie in der Begründung der Petition, die sie nun lanciert hat. Es zeigt sich, dass Gesetze nicht in Partizipationsverfahren geschaffen werden, wo sich alle einbringen können. Entscheidend ist, wer sich dort Gehör verschaffen kann, wo Artikel tatsächlich formuliert werden – in den zuständigen politischen Behörden und Abteilungen der Verwaltung.

Die IG Mountainbike will nun mit online gesammelten Unterschriften zeigen, wie gross das Bedürfnis nach schmalen Waldwegen ist, auf denen Mountainbike gefahren werden darf. Oder wie sie es darstellt: dass mit dem vorgeschlagenen Artikel des Waldgesetzes der Bikesport im Kanton Solothurn nicht mehr legal betrieben werden kann. Dass sich ein solches Verbot mit keinem vernünftigen Aufwand durchsetzen lässt, macht die Sache für die Mountainbiker auch nicht besser.

Ob die Petition die Revision des Waldgesetzes in eine für das Mountainbiken günstige Richtung zu lenken vermag, ist unabsehbar. Die IG MTB SO hofft, dass sich breite Teile der Öffentlichkeit lautstark gegen den Artikel aussprechen. Die Erfahrung zeigt allerdings, dass sich selbst unter den direkt Betroffenen bei weitem nicht alle aktiv für ihre Interessen einsetzen. Es wird sicher weitere, direkt auf die am Gesetz arbeitenden Akteure gerichtete, Initiativen brauchen, um das Singletrail-Verbot zu verhindern.

Schwacher Trost am Weissenstein

Vor wenigen Wochen haben die Arbeiten an der Startrampe der neuen Bikestrecke vom Weissenstein begonnen – sie ist der letzte Stolperstein eines mittlerweile fast zehnjährigen Bewilligungs-Dramas. Im Herbst 2024 soll der neue Trail tatsächlich eröffnet werden. Tritt das Singletrail-Fahrverbot tatsächlich in Kraft, wäre der neue Weissenstein-Trail nicht mehr als ein Trostpflaster.

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