Lapierre kommt mit neuem Marathonbike
Bei der «Pendbox» handelt es sich um ein externes Tretlagergehäuse, welches über eine Drehachse mit dem Hauptrahmen verbunden und damit beweglich ist. Über einen Link ist die «Pendbox» dann mit dem mehrfach abgestützten Eingelenker verbunden. Federt nun die Kinematik arbeitet das Tretlager mit. Die Folge ist eine konstante Kettenlinie (kaum Kettenlängung) und eine hohe Federsensibilität. Der Antrieb und die Federung arbeiten unabhängig von einander.
Vortriebsstark und sensibel
Diese Unabhängigkeit spürt man sowohl bergauf als auch bergab. Im Aufwärtsgang hat man sehr guten Vortrieb und Traktion. Zudem ist kein Pedalrückschlag spürbar. Abwärts zeigen sich die Downhill-Gene vom grossen Bruder. Schnelle und kleine Schläge steckt der Hinterbau mit Leichtigkeit weg und bleibt dank geringer Kettenlängung auch beim Bremsen schön aktiv und sensibel. Die Kombination «Pendbox» und Hinterbau machen das «X-Flow» aber auch für gröberes Gelände tauglich. Die 120 Millimeter Federweg am Heck fühlen sich nach mehr an. Zudem lässt sich das Bike auch dank der Antriebsneutralität vortriebsstark aus den Kurven pedalieren. Alles in Allem hat man die «Pendox» sehr gut auf den geringeren Federweg adaptiert. Das «X-Flow» kann auch gut mit einer federwegreicheren Gabel gefahren werden, denn die verbauten 120 Millimeter kommen früher an ihre Grenze als der Hinterbau.
Gleiches Rahmengewicht.
In Bezug auf das Rahmengewicht liegt man bei den Carbonbikes trotz mehr Federweg am Heck (120 Millimeter) auf Niveau der vergleichbaren «X-Control»-Linie. Man hat zwar bei den Rohren etwas Gewicht eingespart, dieses aber wegen der «Pendbox» wieder draufgelegt. Das eingesparte Gewicht ist quasi nach unten gewandert. Damit sorgt man für einen tiefen Schwerpunkt, was das Handling der Bikes vereinfacht. Bei den Aluminium-Modellen ist die Rechnung mit dem Gewicht nicht ganz aufgegangen. Hier liegt man verglichen mit der «X-Control»-Palette ein wenig höher.
Trendorientiert
Optisch überlässt Lapierre wie gewohnt nichts dem Zufall. Schön geformte Rohre, schlichtes Design ohne viel Schnickschnack und innen verlegte Kabel. Während bei den drei Carbon-Modellen sowohl Schaltzüge als auch Bremsleitungen innen verlegt sind, hat man bei den vier Aluminium-Ausführungen (eines davon ist eine Lady-Version) nur die Schaltzüge innen verlegt. Natürlich fehlen den Bikes auch der Schaltwerkschutz und der Sag-Indikator für ein einfaches Federbein-Setup nicht. Der Unterrohrschutz aus Gummi ist hingegen nur bei den Carbonbikes verbaut. Für die Aluminiumbikes ist gemäss Lapierre kein solcher nötig.
Fazit
Das «X-Flow» hat sich als vielseitiges Marathonbike mit Trailbike-Ambitionen präsentiert und scheut auch den einen oder anderen Ausflug in gröberes Gelände nicht. Verfügbar sind die Bikes voraussichtlich ab September.