Mit Kurt Exenberger verliert der MTB-Sport einen seiner Grössten | Ride MTB

Mit Kurt Exenberger verliert der MTB-Sport einen seiner Grössten

Kurt Exenberger

Am 24. Januar ist Österreichs unermüdlicher Pionier des Mountainbikens, der Tiroler Kurt Exenberger, verstorben. Er hat nicht nur den Sport selbst, sondern als Trainer auch eine Generation von Athletinnen und Athleten geprägt. 

Kurt Exenberger ist eine beeindruckende Persönlichkeit. Die Vergangenheitsform ist hier fehl am Platz, denn was Kurt ausgemacht hat, wird auch nach seinem tragischen Tod in der Nacht auf Freitag weiterleben. Das Vermächtnis von Kurt Exenberger ist auf den Trails zu finden, die er gebaut und ermöglicht hat, bei den Rennen seiner Athletinnen und Athleten, auf den strahlenden Gesichtern der unzähligen Kinder, die er mit seiner Begeisterung für diesen Sport angesteckt hat. Wer das Glück hatte, Kurt kennenzulernen, dem wird diese Begegnung immer in Erinnerung bleiben. Mit ihm verliert der österreichische, ja eigentlich der europäische Mountainbikesport einen Teil seiner Seele. Nicht nur rein körperlich war er einer der Grössten dieses Sports.

Pionier und Trainer

In den 1990ern war Kurt bereits einer der Pioniere des Mountainbikens im Alpenraum. Nach seiner Zeit als Rennfahrer, auf der Straße wie im Gelände, gründete er 1999 mit der Bikeacademy die erste Mountainbike-Schule Österreichs. Dort vermittelte der Fahrtechnik-Guru aus Kirchberg sein Wissen und Können an die erste sowie viele folgende Generationen von Guides und Instruktoren. Zudem coachte er junge Radsporttalente. Kurt hat als Trainer des österreichischen Mountainbike Nationalteams Sportgeschichte geschrieben. Lisi Osl, seine Vorzeigeschülerin, begleitete er 2008 zu den Olympischen Spielen nach Peking, und 2009 holte sie den XC Gesamtweltcup. Auch Marathon-König Alban Lakata hat mit Kurt als Trainer an seinem Können gefeilt. So wie unzählige weitere bekannte Namen aus dem Mountainbike-Sport.

Abseits aller Erfolge und Errungenschaften blieb Kurt die ursprüngliche und fast kindliche Begeisterung fürs Radfahren immer erhalten. Gerne erzählte er die Anekdote, wie er dank eines strengen Dorfpolizisten quasi zufällig zum Mountainbiker wurde. Denn schon der junge Kurt war ein Draufgänger am Radl und fuhr am liebsten nur am Hinterrad durchs Dorf. Als ihn besagter Polizist einmal dabei erwischte, erhielt Kurt mehrwöchiges Fahrverbot auf den Dorfstrassen. Da sei er kurzerhand in den Wald ausgewichen und habe dabei erkannt, das es sich auf Trails noch viel besser shredden ließ als nur auf der Straße. Das spitzbübische Grinsen, mit dem er solche und viele andere Geschichten erzählte, bleibt unvergessen. 

Prägende Figur des Mountainbikesports

Seine Passion für den Radsport vermittelte er mit grosser Hingabe an Kinder. Kurt wurde nie müde Rennen und Trainings für den Nachwuchs zu organisieren. Er hat diese Freude am Radfahren, die ihn zeitlebens erfüllt hat, auf diese Weise weitergegeben. Mit großem Erfolg, sein Vermächtnis fährt mit ihnen weiter auf den Trails dieser Welt.

Auch hinter den Kulissen war Kurt unermüdlich für seine Sache, das Mountainbiken, aktiv. Dank Kurt hat der Enduro-Sport schon sehr früh in Tirol Fuss fassen können. Dass die erste Enduro-EM 2015 in Kirchberg über die Bühne gegangen ist, ist eines von vielen Vermächtnissen, die Kurt seinem geliebten Sport hinterlässt. Und bis vor kurzem fuhr er auch selber noch aufs Podium, etwa bei der Enduro Tirol Serie. Das Feuer des Rennläufers hat in Kurt immer gebrannt. 

Der grosse Kämpfer

So kämpferisch und optimistisch er auf den Trails und bei Rennen zu erleben war, so hat er auch den Kampf mit seiner schweren Erkrankung in Angriff genommen. Kurt ging in den vergangenen Monaten sehr offen damit um und liess sich auch von düsteren ärztlichen Prognosen nicht unterkriegen. Dass er diesen letzten Kampf nicht gewinnen konnte, ist ein schmerzlicher und unersetzlicher Verlust. In erster Linie für seine Familie, sein engstes Umfeld und alle, die Kurt als den grossartigen Menschen kannten, der er war. Ihnen allen gilt unser aufrichtiges Beileid. 

Instagram-Profil von Kurt: instagram.com/kurt_exenberger

Facebook-Profil von Kurt: facebook.com/kurt.exenberger

 


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