Paez und Van Dorn gewinnen zweiten Marathon-Weltcup
Der Weltcup der Langdistanzrennen verlagert sich auf die Pyrenäen: Heute fand im Naturland in Andorra der zweite Lauf des HERO UCI Cross-country Marathon World Cup 2025 statt.
Mehr als 103 UCI-Weltcup-Teilnehmer standen am Start und stellten sich einer technisch äusserst anspruchsvollen Strecke über 60 Kilometer mit 1984 Höhenmetern. Neben der technischen Schwierigkeit der Strecke spielte auch die körperliche Anstrengung bei einem Wettkampf in 2000 Metern Höhe eine Rolle.
Im Herrenrennen entbrannte der Kampf um die Spitze bereits auf den ersten Kilometern. Am Ende des einmalig zu fahrenden Rundkurses Sant Julià de Lòria im Fürstentum Andorra war es der Veteran der Marathon-Welt, Hector Leonardo Paez Leon – Fans nennen ihn schlicht Leo Paez, der sich den Sieg mit einer Zeit von 2:45:06 sichern konnte. Der Kolumbianer lebt mittlerweile in Italien.
«Heute habe ich mich wirklich gut gefühlt und konnte zu 100 Prozent in die Pedale treten, aber ich habe das Rennen auch mit einer präzisen Strategie gefahren: Ich habe mich bei der ersten Abfahrt nicht zu sehr verausgabt, um kein Risiko einzugehen, und habe dann in den Anstiegen attackiert, wo ich weiss, dass ich anderen was voraus habe», meinte der Sieger der Naturland 2025 bei Ankunft im Ziel, der vor allem über die Bestätigung seiner Form im Hinblick auf den Hero Südtirol Dolomites am Samstag 14. Juni zufrieden ist: «Es ist mein Wettbewerb, schliesslich habe ich in Val Gardena schon 8 Mal gewonnen.»
Hinter dem Sieger Leo Paez belegte der Deutsche Andreas Seewald, derzeitiger Weltmeister vom Team Singer KTM Racing nach seinem verhaltenen Debüt in Capoliveri Mitte Mai und einer neuntägigen Antibiotikabehandlung mit einem Rückstand von 1:44 den zweiten Platz, während sich der Belgier Wout Alleman vom Team Buff Megamo mit einer Endzeit von 2:47:57 den dritten Platz auf dem Podium sicherte und damit die Führung im Weltcup behält. Ein starkes Rennen zeigt auch der Schweizer Casey South, der nur knapp hinter dem Podest landet.
Bei den Frauen ging der Sieg an die Niederländerin Rosa Van Doorn vom Team Buff Megamo, die das Rennen in Andorra mit einer Zeit von 3:24:41 beendete: Für die junge ‚Oranje‘ eine Zugabe nach ihrem siegreichen Debüt in Capoliveri. «Ich bin ein wenig überrascht über den heutigen Sieg, weil ich auf Elba zwar ein Rennen auf Meereshöhe gewonnen habe, aber hier sind wir auf zweitausend Metern Höhe gefahren, und ich wusste nicht, wie mein Körper darauf reagieren würde», so die Siegerin des Naturland-Andorra 2025. «Und ich muss sagen, dass ich wirklich alles gegeben habe, und das macht mich umso glücklicher.»
Auf Platz zwei folgte die Italienerin Sandra Mayrhofer, gefolgt von der Namibianerin Vera Looser, die mit einer Endzeit von 3:29:06 das Podium komplettierte und damit ihre Kolleginnen zum nächsten Hero-Rennen in Gröden herausforderte, wo sie amtierende Meisterin ist. Bemerkenswert ist die Internationalität der Endwertung mit neun Nationen unter den ersten zehn Plätzen; bei den Männern beträgt das Verhältnis sechs zu zehn.
In der Gesamtwertung bleibt die Führung unverändert. Nach dem Auftakt in Capoliveri Mitte Mai war das Rennen Naturland-Andorra die zweite Station des Hero UCI Cross-Country Marathon World Cup 2025. Am Ende des Wettkampfs durften sich sowohl Wout Alleman als auch Rosa Van Doorn, beide vom Team Buff Megamo, über das Leadertrikot der Gesamtwertung in der Elite-Kategorie freuen. In der entsprechenden Master-Kategorie führt aktuell der Spanier Alexandre Llado Diaz an der Spitze.
Die nächste Etappe im UCI-Weltcup-Kalender steht bereits fest: Am 14. Juni geht es weiter mit der 15. Ausgabe der Hero Südtirol Dolomites in Wolkenstein in Gröden (Italien).
Wertung Männer
- Hector Leonardo Paez Leon (COL) – 2:45:06
- Andreas Seewald (GER, Singer KTM Racing) – 2:46:50 (+1:44)
- Wout Alleman (BEL, Buff-Megamo Team) – 2:47:57 (+2:51)
- Casey South (SUI, Torpado Kenda FSA) – 2:48:16 (+3:10)
- Gioele De Cosmo (ITA, Torpado Kenda FSA) – 2:48:42 (+3:36)
- Nicolas Samparisi (ITA) – 2:48:43 (+3:37)
- Sebastian Gesche Antona (CHI, Klimatiza Orbea Team) – 2:49:01 (+3:55)
- Samuele Porro (ITA, Klimatiza Orbea Team) – 2:49:02 (+3:56)
- Lorenzo Samparisi (ITA) – 2:49:27 (+4:21)
- Fabian Rabensteiner (ITA, Torpado Kenda FSA) – 2:49:50 (+4:44)
Wertung Frauen
- Rosa van Doorn (NED, Buff-Megamo Team) – 3:24:41
- Sandra Mairhofer (ITA) – 3:27:18 (+2:37)
- Vera Looser (NAM) – 3:29:06 (+4:25)
- Lejla Njemcevic (BIH) – 3:34:18 (+9:37)
- Debora Piana (ITA) – 3:35:35 (+10:54)
- Katazina Sosna-Pinelė (LTU, Torpado Kenda FSA) – 3:36:40 (+11:59)
- Paula Gorycka-Kurmann (POL) – 3:37:37 (+12:56)
- Tessa Kortekaas (NED, Cannondale ISB Sport) – 3:39:45 (+15:04)
- Monica Yuliana Calderon (ESP, Cannondale ISB Sport) – 3:42:11 (+17:30)
- Terese Andersson (SWE) – 3:43:25 (+18:44)
Die vollständigen Ranglisten sind auf der Hero-Webseite abrufbar.