Pidcock wird erneut Olympiasieger – Flückiger auf Platz fünf
Wie bei den Frauen startet auch das Olympische Cross-Country-Rennen der Männer schnell. Alan Hatherly führt zu Beginn das Feld an, am Hinterrad die vielen Favoriten, darunter Mathias Flückiger, Nino Schurter, Titelverteidiger Tom Pidcock, sowie die grossen Herausforderer des Gastlandes Frankreich, Jordan Sarrou und Victor Koretzky, aber auch der Deutsche Luca Schwarzbauer oder der US-U23-Fahrer Riley Amos.
In Runde zwei übernimmt Flückiger das Zepter und sorgt dafür, dass sich das Feld allmählich separiert. Knapp eine Runde später ist die Spitzengruppe 13 Mann stark, mit allen Topfavoriten an Board. Sie liegt gut zehn Sekunden vor den ersten Verfolgern, als Tom Pidcock den Moment nutzt. Der Brite greift mit unglaublichem Antritt an und reisst sofort eine Lücke. Flückiger etwas überrumpelt, kann bald nicht mehr folgen, dafür Victor Koretzky. Das britisch-französische Duo powert davon und hat innert kurzer Zeit gegen 20 Sekunden Vorsprung auf den Südafrikaner Hatherly heraus.
Lange hält die Konstellation aber nicht. Koretzky taucht plötzlich allein an der Spitze auf, Pidcock muss wegen eines Plattfusses zum Radwechsel. Hinter Hatherly hat sich nun ein Verfolgertrio mit Flückiger, Sam Gaze (NZL) und dem Briten Charlie Aldridge gebildet, während dessen Landsmann Pidcock seine Aufholjagd erfolgreich fortführt und dem Anschluss nahe ist. Hingegen bekundet Schurter Mühe und fällt allmählich zurück.
Die sechste Runde ist angebrochen, und es führt nach wie vor Victor Koretzky mit gleichmässigen 13 Sekunden vor Alan Hatherly. Dahinter zerreisst jedoch Pidcock die Verfolgergruppe und schliesst bald darauf die Lücke zum Südafrikaner. Das ist dem Titelverteidiger aber nicht genug und schliesst in Runde sieben auch die Lücke zu Koretzky – greift wenig später abermals an, doch es bleibt beim Trio.
Alan Hatherly, Tom Pidcock und Victor Koretzky beginnen die letzte Runde gemeinsam. Nur wenig dahinter lauert Luca Braidot auf Position vier, während Flückiger zwar allein auf der Fünf, aber ausser Reichweite der Medaillen liegt. Erwartungsgemäss beginnt Pidcock wieder mit Angriffen, die von seinen beiden Kollegen aber pariert werden. Auf die Nächste kontert aber Koretzky und zieht davon, begeht einen Fahrfehler und Pidcock kommt heran. Der Franzose gibt aber nicht auf und versucht es erneut. Im letzten Waldstück schliesst Pidcock die Lücke aber erneut, und während Koretzky in einer Kurve die Aussenlinie nimmt, nutzt der Brite die Gunst des Moments und krallt sich knapp die Führung. Koretzky aber versucht das mit einem harten Schlenker zu verhindern und bringt sich dabei selbst in Schwierigkeiten.
Tom Pidcock zieht davon und wird zum zweiten Mal Olympiasieger, dieses Mal unter Buhrufen der französischen Fans – zu Unrecht! Alan Hatherly gewinnt Bronze vor Luca Braidot und Mathias Flückiger. Nino Schurter kämpft durch und wird Neunter. Die beiden Deutschen Julian Schelb und Luca Schwarzbauer belegen die Plätze 15 und 16, der Österreicher Max Foidl wird 22.