Schurter macht weiter und Van der Poel will Weltmeister werden
Vor zwanzig Jahren fuhr Nino Schurter seinen ersten Weltcup. Zwanzig wäre eine schöne Zahl, um eine solch unglaubliche Karriere zu beenden. Doch bereits munkelte man, dass der Rekordweltmeister noch eine Saison dranhängen würde. Mit einem Instagram-Post richtet sich Schurter nun an die Mountainbike-Szene und bedankt sich: «Am vergangenen Wochenende beendete ich meine 20. Elite-Weltcup-Saison. Ich bin überglücklich und stolz darauf, was ich in all diesen Jahren erreichen durfte. Dabei sind viele schöne Erinnerungen entstanden, die für immer bleiben. Das Beste aber sind all die Leute, denen ich auf meinem Weg begegnet bin: Freunde, Konkurrenten und Fans. Ihr alle habt es für mich wert gemacht, die Extrameile zu gehen, und ich möchte danke sagen für die Freundschaften, die grossartige Atmosphäre und die fairen Zweikämpfe in den Rennen.»
Er legt eine kurze Pause ein und könnte nun sagen: «Das wars.» Doch er fährt fort mit den Worten: «Dank euch bin ich noch nicht bereit, mein Bike an den Nagel zu hängen.» Der 37-Jährige plant also eine weitere Rennsaison und verrät, dass der Weltcup in Lenzerheide sein grosses Saison-Highlight werden soll. An der Team-Situation wird Nino Schurter auch im Jahr 2025 nichts ändern, denn das Scott-Sram-Team bietet ihm seit seinem Karrierebeginn das Fundament für seine grossen und anhaltenden Erfolge. Dieses Fundament und die Erfolge sind mit ein Grund, weshalb er die Startnummer noch nicht vom Lenker nimmt. An guten Tagen sei er immer noch in der Lage, um den Sieg mitzufahren, wie Schurter es am Weltcup in Val di Sole gezeigt hat.
Van der Poel auf Paulines Spuren
Einen Tag vor Schurters Ankündigung verkündete Mathieu van der Poel Neuigkeiten. Der Niederländer gilt als einer der grössten Radsportler und hat als Multitalent schon fast alles gewonnen. Jüngst hat er seinem Palmares den Gravel-Weltmeistertitel hinzugefügt. Dass van der Poel auch im Mountainbike-Weltcup zu den Siegfahrern zählt, hat er mehrfach bewiesen, auch wenn seine letzten Cross-Country-Auftritte wenig rühmlich endeten.
Im Jahr 2025 will der 29-jährige Niederländer erneut auf dem Mountainbike angreifen. Gegenüber Eurosport verrät er: «Ich habe nie ein Geheimnis daraus gemacht, dass ich den Mountainbike-Weltmeistertitel wirklich gewinnen möchte. Allerdings hängt dies auch von der Saisonplanung ab. Es wäre aber grossartig, wenn ich es endlich als mein grosses Ziel nennen könnte.»
Der Strassenradsport hat für Mathieu van der Poel zwar nach wie vor Priorität. Doch die Weltmeisterschaften in Ruanda entsprechen mit über 5000 Höhenmetern so gar nicht seinem Anforderungsprofil. So erachtet er es als sinnvoller, bei den Weltmeisterschaften 2025 auf die Karte Mountainbike zu setzen. Will van der Poel mit Pauline Ferrand-Prevot gleichziehen und nach den Weltmeistertiteln im Strassenrennen, Radcross und Gravel auch im Cross Country Gold holen, dann muss er dies mit ganzem Herzen tun. Mittlerweile dürfte auch Mathieu van der Poel bewusst sein, dass eine halbherzige Herangehensweise auch einem Ausnahmeradsportler keine Erfolgsaussichten bringt.