Test: Ergon SMC4-M Comp Gel Sattel
Der SMC4-M im Detail
Entwirren wir zuerst mal die etwas umständliche Bezeichnung SMC4-M: «S» steht für «Sattel», «M» steht für «Mountainbike», «C» steht für «Comfort Serie», die «4» kennzeichnet die Generation und das abschliessende «M» (oder ggf. «L») für die Breite des Sattels, welcher demzufolge in M oder in L erhältlich ist.
Der «SMC4 Comp Gel» Sattel – das Topmodell dieser Reihe – verfügt über ein Gestell aus Aluminium (mit einem geringen Anteil an Titanium, TiNox genannt). Die Sitzschale besteht aus einem Nylon Verbundmaterial, das Obermaterial aus Mikrofaser und für eine gute Polsterung sorgt ein Orthopädischer Komfortschaum plus Gelpolster.
Neben dem von uns getesteten Modell «Comp Gel» ist der Sattel noch in den Ausführungen «Sport Gel» und «SMC4» erhältlich.
Die Grundform ist bei allen Modellen die selbe, sie verfügen auch alle über den rund neun Millimeter breiten Entlastungskanal in der Mitte der Sitzfläche. Sie unterscheiden sich allerdings im Aufbau der Polsterung und beim Material des Gestells. Der Sport-Gel hat den selben Aufbau der Polsterung (Orthopädischer Komfortschaum plus Gelpolster), verfügt aber bloss über ein Gestell aus Stahl mit ChromMolybdän-Legierung (CroMo). Das günstigste Modell der Reihe, der SMC4, verfügt ebenfalls über eine Polsterung mit Orthopädischem Komfortschaum, hat aber keine Gelpolster.
Die optimale Sattelgrösse
Ob man den Sattel in «M» oder in «L» benötigt, ist abhängig vom Abstand der Sitzknochen. Die Länge des Sattels ist bei beiden Grössen identisch, der L-Sattel ist aber zehn Millimeter breiter als der M-Sattel. Wer den Abstand seiner Sitzknochen nicht kennt, kann ihn auf der Webseite von Ergon auch schätzen lassen, man gibt dazu einfach seine Grösse, das Gewicht und den Hüftumfang ein.
Es ist allerdings sehr einfach, den Abstand der Sitzknochen selbst zu messen. Im Netz findet ihr haufenweise Anleitungen dazu und es lohnt sich auf jeden Fall, diesen Wert zu bestimmen.
Montage
Bei der Montage des Sattels gab es keinerlei Probleme oder Überraschungen, Schrauben anziehen, Sattel ausrichten, fertig.
Der Ergon Comp Gel «unterem Füdli»
Der Sattel fühlt sich – nach kurzer Eingewöhnungszeit – sehr sportlich und dennoch bequem an, keine Spur von einem weichen (Gel-)Sofa oder dergleichen. Ergon hat eine gute Balance zwischen Komfort und Sportlichkeit gefunden. Die Schaum-Gel-Mischung verteilt den Druck auf den Sattel sehr gut, dennoch hat man nie das Gefühl, förmlich im Sattel zu versinken. Auf Strecken mit langen Sitzpassagen vergisst man den Sattel vollends, was natürlich als gutes Zeichen zu verstehen ist.
In ganz steilen Anstiegen entpuppte sich die breite Sattelnase als sehr hilfreich: Sie machte die ohnehin schon anstrengende Position erträglicher.
Der Sattel gehört nicht gerade zu den schlanksten seiner Zunft, bei den Bikes mit versenkbaren Sattelstützen spielt das aber keine Rolle. Wir haben ihn dann noch auf ein Race-Fully ohne Dropper-Post geschraubt, und auch hier blieben wir mit unseren Shorts, nach kurzer Umgewöhnung vom harten und schlanken Race-Sattel zum SMC4-M, kaum je mal hängen.
Stürze musste der Sattel zum Glück nur wenige ertragen und diese hat er ohne Probleme weggesteckt. Weder der Bezug noch das Sattelgestell haben sichtbare Spuren davongetragen.
Fazit zum Ergon SMC4-M Comp Gel Sattel
Gerade bei Sätteln sind Empfehlungen immer sehr schwer und nur mit Vorsicht herauszugeben. Bei uns im Test hat der Ergon «SMC4 Comp Gel» aber viele Freunde gefunden. Die Mischung aus Komfort, Gewicht und Funktion hat uns sehr gefallen und die Daumen zeigen definitiv nach oben. Wer sich nach einem bequemen und dennoch sportlichen Sattel umsieht, der soll den Ergon SMC4 Comp Gel unbedingt ausprobieren.