Test: Lapierre Spicy Team
Tatsächlich ist das wuchtige Carbon-Bike mit 12.5 Kilogramm ziemlich leicht. Gespart wird aber nur mittels der Sram XX1-Schaltgruppe mit nur einem Kettenblatt. Wenn auch nicht mit schweren, ist das Bike mit soliden Teilen ausgestattet. Aus dem Hause Sram stammen die «Rail 50»-Laufräder, eine Rock Shock «Reverb Stealth» Sattelstütze, die «Pike» Federgabel sowie das elektronisch schaltbare «Monarch»-Federbein von Rock Shox und die Avid X.O-Trail Bremsen. Gesteuert wird das «Spicy Team» mit einem Easton «Havoc»- und «Haven» Cockpit. Ebenfalls einen vertrauenswürdigen Eindruck machen auch die stabilen «Hans Dampf»-Reifen von Schwalbe.
Federbeinverstellung per Knopfdruck
Die wuchtige Optik des Rahmens hält was sie verspricht. So kann man sich beim Beschleunigen einer hohen Seitensteifigkeit erfreuen. Auch die Laufräder wandeln die Kraft weiter in Vortrieb um. Die Sitzposition ist beim «Spicy Team» relativ aufrecht was sich beim längeren hochfahren im Rücken bemerkbar macht. Hat man sich ein wenig an diese Eigenheit gewöhnt, klettert es sich jedoch gut damit. Auf Asphaltstrassen lässt sich der Stossfänger elektronisch blockieren. Geht es auf dem Trail bergauf, erweist sich die mittlere Stufe als ideal. In der Abfahrt oder im ruppigen Gelände sollte das Federbein jedoch offen sein. Wem das zu viel Schalterei ist, wählt den Automatikmodus welcher sich mit fünf voreingestellten Stufen programmieren lässt. Dieser öffnet und schliesst erstaunlich gut und schnell.
Spassrevier Abfahrt
Die Kernkompetenz dieses Boliden liegt vor allem in der Abfahrt. Obwohl es ein bisschen aufgebockt aussieht, fühlt es sich gar nicht so an – im Gegenteil. Es bereitet einem viel Spass. Egal ob flowig oder steil, harter, grober oder loser Untergrund, das Lapierre hält Spurtreue und doch lässt es sich spielerisch durchs Gelände bewegen. Die Kinematik des Fahrwerks ist sehr gut auf das Federbein abgestimmt. Einzustellen sind lediglich noch die Ausfedergeschwindigkeit sowie der Negativfederweg – je nach Geschmack zwischen 23 und 27 Prozent. Die Federgabel arbeitet mit 25 Prozent Negativfederweg am ausgewogensten. Wie die Federelemente, ist auch die XX1-Schaltgruppe für den Enduro-Einsatz prädestiniert.
Fazit: Wer ein leichtes Bike für's Grobe sucht, das auch lange Abfahrten nicht scheut, ist man min dem «Spicy Team» sehr gut bedient. Es ist durchaus auch auf langen, hochalpinen Touren einsetzbar, mit leichten Abstrichen was die Uphill-Eigenschaften angeht.
Rahmenmaterial: | Carbon |
Preis: | CHF 8'199.00.- ab CHF 3'399.00.- |
Gewicht: | 12.5 kg (Grösse M, ohne Pedalen) |
Federweg: | 160mm vo. 160mm hi. |
Gabel: | Rock Shox Pike RC SOLO AIR 160mm |
Federbein: | Rock Shox Monarch E:i RT3 |
Schaltung: | Sram XX1 |
Bremsen: | Avid XO Trail 200/180 |
Kurbelgarnitur: | Sram XX1, 30t |
Felgen: | SRAM RAIL 50 27.5-Zoll |
Naben: | SRAM RAIL 50 |
Reifen: | Schwalbe Hans Dampf Tubeless Ready 27.5x2.35 VR & 2.25 HR |
Sattel: | SDG Duster RL, |
Sattelstütze: | Rock Shox Reverb Stealth |
Sattelklemme: | Lapierre |
Vorbau: | Easton Haven 55mm |
Lenker: | Easton Havoc Carbon 750mm |
Hersteller: www.lapierrebicycles.com
Testbericht erschienen in Ausgabe 01/2014 von Ride Magazin.