Wann gibt's legale Trails am Pfannenstiel?
Der langgezogene Bergrücken zwischen Zürich- und Greifensee ist seit Jahrzehnten ein beliebtes Bike-Gebiet. Und weil zwischen Zürich, Uster, Rapperswil und all den Agglomerationsgemeinden einiger Nutzungsdruck entsteht (vulgo: sich viele Menschen am Berg tummeln), kommt es zu den unvermeidlichen Konflikten zwischen Bikern und Fussgängern, Reitern, Jägern und nicht zuletzt Waldbesitzern.
Alle Versuche einige der vielen Singletrails zu legalisieren und das Mountainbiken in etwas geordnetere Bahnen zu lenken, schlugen fehl oder wurden so bekämpft, dass sie im Sand verliefen. «Die bisherigen Initiativen waren alle lokal und so leichter angreifbar», erklärt Hans-Peter Kienast. Er, sein Sohn Leandro Kienast sowie weitere Mountainbiker aus der Region wollen es nun besser machen und haben den Verein BikeTrails Pfannenstiel gegründet. In allen zwölf Anrainer-Gemeinden der 853 Meter hohen Geländeerhebung suchen sie nach Mitstreitern – nicht nur Mountainbiker sondern auch Lokal- und Regionalpolitiker und weitere Meinungsmacher. So will man die kritische Masse erreichen, damit das zu einem späteren Zeitpunkt zu entwickelnde Projekt nicht abgeschossen wird.
Ein Trail Center als Vision
In den ersten zwei Monaten seit der Lancierung hat die Gruppe online über 200 Unterstützerinnen und Unterstützer gewonnen. Nächster Schritt sei, die Bedürfnisse der Biker am Pfannenstiel zu ermitteln. Erst wann man dieses kenne, wolle man ein konkretes Projekt ausarbeiten, erklärt Hans-Peter Kienast auf Anfrage. Seine Vision verrät der 63-jährige Biker dennoch: «Wir stellen uns ein Trail Center vor, mit Strecken für alle Könnens- und Altersstufen. Und wir wünschen uns, dass sich die Biker geografisch so verteilen lassen, dass wir am Pfannenstiel ohne Bike-Verbote auskommen.»
Das Beispiel anderer Naherholungsgebiete in denen nach dem grossangelegten Bau einer Bike-Strecke rundherum Bike-Verbote verhängt wurde, ist Kienast und seinen Mitstreitern bewusst, und eine solche Entwicklung soll unbedingt vermieden werden. Der 63-Jährige arbeitet seit über 30 Jahren mit Behinderten und hat viel Erfahrung in Fundraising und Networking. Deshalb weiss er, wie viel Zeit ein solcher Prozess braucht. «Vielleicht 2022 könnten erste Strecken eröffnet werden.»