Bikebox ist konkurs, Bikefox übernimmt | Ride MTB

Bikebox ist konkurs, Bikefox übernimmt

Bikebox

Um die Bikeshop-Kette Bikebox und deren Gründer Andreas Acki Ackermann ranken sich seit Monaten Gerüchte. Ende 2024 ist die alte Firma hinter den Veloläden in Konkurs gegangen. Ein neues Unternehmen hat die meisten Standorte übernommen. Ackermann wehrt sich gegen Vorwürfe, er verschleiere Verluste.

Für die einen ist Andreas «Acki» Ackermann ein Visionär, der mit neuen Geschäftsmodellen die Schweizer Bike-Branche belebt hat. Für andere ist er ein Selbstdarsteller, der nicht immer halten kann was er verspricht. Er selber schreibt sich die Gründung von über 30 Firmen in mehreren Branchen zu und bietet unter anderem Dienste als Hypnosetherapeut an.

Was aber ist mit der Bikebox? Ride recherchiert seit längerem zu deren Entwicklung. Irgendwann ist die Berner Zeitung auf den Fall aufmerksam geworden. Gestern hat sie die Ergebnisse publiziert. Wie öffentliche Handelsregisterdaten zeigen, sind die Firmen, die bis im Jahr 2024 hinter den Filialen der Bikebox standen, zuerst in den Kanton Zug transferiert, dann umbenannt und Tage später ins Konkursverfahren geschickt worden.

Aus Bikebox wird Bikefox – Läden behalten alten Namen

Schon vorher hat aber eine neu gegründete Bikefox AG die Standorte übernommen. Das sei juristisch korrekt abgelaufen meldet das Konkursamt des Kantons Zug, das die Verfahren gegen die alten Firmen abwickelt. Ackermann selber sagt, das Ganze sei eine Restrukturierung, um die Bikebox-Läden weiterbetreiben zu können. Mit allen Lieferanten habe er eine Lösung gefunden.

Die Verwaltungsratspräsidentin der Bikefox AG, Michelle Schläpfer, betont in einer Mitteilung auf der Bikebox-Website, dass ihr Unternehmen weder in wirtschaftlichen Schwierigkeiten stecke, noch vom Geschäftsgang des Vorgängerunternehmens tangiert sei.

Ackermann betont, dass kein Lieferant schlecht über ihn oder die Bikebox spreche. Dies hat die Recherche von Ride bestätigt. Nur ein ehemaliger Mitarbeiter eines Unternehmens, das in der Schweizer Velobranche tätig ist, hat Schulden beziffert, ohne aber Beweise dafür zu liefern. Auch die Reportage in der Berner Zeitung liefert keine Beweise für ein juristisch relevantes Fehlverhalten, sondern nur Verdachtsmomente.

Vorwürfe äussern hingegen eine Reihe ehemaliger Angestellter von Firmen aus der alten Bikebox-Gruppe. Ackermann hat Ride ein Gespräch in Aussicht gestellt, indem er darlegen will, wie er die Ladenkette – die weiterhin unter dem alten Namen Bikebox auftritt, sanieren will und was es dazu gebraucht hat. Das Gespräch soll in den nächsten Tagen stattfinden.

Website von Bikebox: bikebox.ch

 

Andreas «Acki» Ackermann


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