Das Berner Singletrail-Verbot ist vom Tisch
Die Augen der Mountainbiker in der Schweiz und dem nahegelegenen Ausland waren in diesem Frühling auf den Kanton Bern gerichtet. Mit einer Revision des kantonalen Waldgesetzes wollte man Radfahren abseits von Waldstrassen und besonders bezeichneten Pisten verbieten. Faktisch hätte das ein gesetzlich verankertes Singletrail-Verbot bedeutet. Trailnet nahm in der Folge den Widerstand gegen Gesetzesänderung auf und erhielt vom nationalen Radverband Swiss Cycling Rückendeckung. Dieser brachte mit einer Petition in kurzer Zeit 31'235 Unterschriften gegen das geplante Verbot zusammen.
Die geplante und verhinderte Gesetzesänderung ist im Schweizer Mountainbikesport richtungsweisend. Erstmals haben sich Biker auf politischer Ebene lautstark bemerkbar gemacht und gegen eine Gesetzesänderungen erfolgreich den Kampf aufgenommen. Dies wird Auswirkung weit über den Kanton Bern haben. Vielen Behörden ist nun bewusst, dass man nicht mehr über die Köpfe der Mountainbiker hinweg entscheiden kann. Bisher waren diese in politischen Entscheidungsprozessen und oftmals auch in Planungsfragen nicht mit von der Partie. Vielfach weil sich die Mountainbiker nicht darum scherten, oftmals aber auch, weil die Behörden den Einbezug dieser unterdessen wichtigen Nutzergruppe nicht für nötig hielten. Auf beiden Seiten zeichnet sich nun ein Richtungswechsel ab.