Sommer-Tourismus schreibt Rekorde, auch dank dem Mountainbike
Im Kanton Wallis hat der Wintersport eine lange Tradition, und trotzdem verlässt man sich nicht mehr alleine auf diesen einstigen Selbstläufer. Die kleine Tourismus-Destination Bellwald begann vor Jahren ihr Sommerangebot zu stärken und das mit Erfolg. Laut der Zeitung «Walliser Bote» präsentierte Bellwald Tourismus jüngst historische Jahreszahlen, denn erstmals verzeichnete die Destination mehr Sommer- als Wintergäste. Zu diesen Zahlen trugen auch die Mountainbike-Angebote merklich bei.
Diese Angebote betreffen den Bikepark Bellwald, der im Sommer 2021 beachtliche 280 Prozent mehr Gäste anlockte und für über 240 Prozent höhere Frequenzen sorgte. Diese eindrücklichen Zahlen sind unter anderem auf die neuen Mountainbike-Strecken, wie der Family Flow Trail, aber auch die neu gegründete Bike-Schule für Kinder zurückzuführen. Um diesem Trend Rechnung zu tragen, wird im Rahmen der «Bikepark Vision 2024» weiter an der Attraktivität des Bikepark Bellwald gebaut, und so folgen im kommenden Sommer weiterere Trails.
Im Sommer 2022 dürfte dieser Erfolg wohl ausbleiben, denn aufgrund des Baus einer neuen Sesselbahn ist der Bikepark nicht zugänglich. Als Sommerdestination wird Bellwald ab Sommer 2023 wieder von ihren Investitionen profitieren können, und dann dürfte auch der Bikepark wieder entscheidend zum touristischen Erfolg des kleinen Bergdorfes beitragen.
Vom Nebenprodukt zum Standbein
Im Jahr 2017 stand es schlecht um die Wiriehornbahnen. Eine neue Sesselbahn und ein schlechter Winter schickten die angeschlagene Firma in die Nachlassstundung. Auch war klar, dass der Winterbetrieb in diesem tiefgelegenen Skigebiet bereits mittelfristig einen schweren Stand hat, so dass nur eine konsequente Fokusverlagerung auf den Sommerbetrieb die Bergbahnen und somit auch die Arbeitsplätze retten können.
Ähnlich wie in Bellwald hatte sich auch Wiriehorn in der Mountainbike-Rennszene einen Namen gemacht. Die alljährlich international ausgeschriebenen Downhill-Rennen machten den Bikepark bekannt. Zwar war der Erfolg im Sommergeschäft wegen dieses Nebenprodukts nicht garantiert, aber es wurde damit unwissentlich eine Basis für künftige Angebote gelegt. Mit der Neuausrichtung wurden dann neben den Wander- und Kulinarikgästen plötzlich auch Mountainbiker als eine der drei Hauptzielgruppen genannt, die künftig den Betrieb der Wiriehornbahnen garantieren und auch die damit verbundenen Arbeitsplätze erhalten sollen.
Die Strategie zeigte Wirkung, und so gab es gegen Ende des Jahres 2021 auch im Diemtigtal einen Rekord zu vermelden: Zum ersten Mal in ihrer Geschichte transportierten die Wiriehornbahnen während einer Sommersaison über 25’000 Gäste. Die Mountainbiker leisteten auch hier einen entscheidenden Anteil und sorgten trotz des oft schlechten Wetters für eine beachtliche Frequenz. Diese Gästezahlen dürften keine Ausnahmeerscheinung sein. Dank der steigenden Attraktivität des Mountainibike-Sports und dem Ausbau der Infrastruktur ist künftig auch am Wiriehorn eine breitere Masse zu erwarten.
Quellen:
Walliser Bote
Berner Oberländer
SRF