Test: Fidlock Hip Belt Double – ein Hipbag neu gedacht | Ride MTB

Test: Fidlock Hip Belt Double – ein Hipbag neu gedacht

Test Fidlock Hip Belt Double

Hüfttaschen sind als Alternative zum Bike-Rucksack nicht mehr wegzudenken. Das Angebot ist gross und wenig differenziert. Bis jetzt, denn Fidlock hat den Hipbag regelrecht neu erfunden und mit vielen praktischen Features gespickt.

Das Wichtigste in Kürze

Der zentrale Unterschied zu anderen Produkten ist, dass sich am «Hip Belt Double» zwei 460-ml-Trinkflaschen mit dem hauseigenen magnetischen Twist-System befestigen lassen. Die Tasche wird mit einem Magnetverschluss und Zurrgurten an der Hüfte befestigt. Am Rücken liegt ein wasserdichtes Fach mit selbstschliessenden Magnetstreifen, ideal für den Schutz eines Mobiltelefons oder wasserempfindlicher Sachen. Das komprimierbare Hauptfach beinhaltet zwei kleine Innenfächer und einen Bändel mit Haken, um Schlüssel zu befestigen. Aussen dran gibt’s Riemen für das Mitführen von Protektoren oder einer Jacke. Dank zwei aufgedruckten Reflektorelementen wird man im Dunkeln besser wahrgenommen. Auf jeder Hüftseite befindet sich noch ein weiteres Fach.

Erster Eindruck

Die Hüfttasche lässt sich mit der einzigartigen Magnetschnalle sehr einfach anziehen: Kurz an den beiden Zurrgurten ziehen und die Tasche sitzt bombenfest. Die Bändel sind lang genug für Bierbäuche. Wer keinen hat, kann die Überlänge der Gurten an zwei Haken fixieren. So flattern sie bei der Fahrt nicht rum. Am Rücken baut die Fidlock-Tasche eher hoch, das ist beim ersten Tragen etwas ungewohnt. Auf dem Trail stört das nicht weiter. Dank den vier unterschiedlichen Fächern und den aussenliegenden Befestigungsmöglichkeiten hat alles Platz, was es für eine lange Tour braucht. Zwei der Riemen verfügen ebenfalls über eine Magnetschnalle, wie man sie von Helm-Kinnriemen kennt. Die lassen sich einfacher bedienen als die klassischen Steckschnallen, zudem ist das Einklemmen der Finger oder des Handschuhs nicht mehr möglich.

Im Einsatz

Das Handling der Hüfttasche ist ebenso gut wie der Sitz am Körper. Muss etwas aus den hinteren Fächern entnommen werden, lockert man den Gurt an den Schnallen, dreht den Bag nach vorne und wieder zurück. Kurz die Gurte wieder straffen und weiter geht es, ohne dass man den Hipbag ausziehen oder mit Widerstand nach vorne drehen muss. Der Griff zur Flasche ist ein Kinderspiel, das Wiederanbringen während der Fahrt braucht etwas Übung, gelingt aber nach ein paar Ausfahrten intuitiv. Das Fächer-Management ist immer etwas sehr Persönliches, beim «Hip Belt Double» gibt es so viele Möglichkeiten, da werden sicher alle happy. Wer in einer Gruppe unterwegs ist und schnell eine Jacke ausziehen und hinten befestigen will, schafft das dank den Magnetschnallen in Rekordzeit.

Beim Biken haben die Trinkflaschen sehr gut am Magnetverschluss gehalten. Einmal ging aber eine Flasche unbemerkt verloren. Dies in einer Abfahrt, die so steil und verblockt ist, dass Laufen vor Sterben angesagt ist. Wobei Laufen untertrieben ist und fast schon Klettern angesagt ist. Der Magnetverschluss hat sich durch  eine Berührung beim Tragen des Bikes gelöst. Der Verlust wurde erst zu Hause bemerkt. Das Problem ist, dass beide Magnetstationen sich im Uhrzeigersinn lösen. Berührt man bei einer Körperdrehung nach links den Bidon, besteht das Risiko, dass die Flasche gelöst wird. Hier würden unterschiedliche Auslöserichtungen pro Seite das Problem beheben. Zudem wäre das Handling einfacher, wenn man beide Flaschen mit einer Handbewegung nach vorne entnehmen könnte.

Fazit

Hat Fidlock den perfekten Hipbag geschaffen? Fast. Grundsätzlich sind die vielen Features und die Verarbeitung absolut top, doch gibt es zwei Sachen zu verbessern. Für das Off-Bike-Handling fehlt eine Tragelasche oder ein Henkel oberhalb des wasserdichten Fachs. Ist die Hüfttasche voll beladen, muss man sie umständlich am Gurt halten. Der Schlüsselbändel gehört für den einfacheren Zugriff in das rechte Seitenfach und nicht ins Hauptfach, wo er bei Vollbepackung regelrecht gesucht werden muss.

Empfehlung

Da beide Twist-Halterungen rechtsdrehend sind, ist es sinnvoll, die eine Flasche mit dem «Twist bottle connector left turn» umzurüsten. So kann die «linke» Flasche einfacher entnommen und wieder befestigt werden. Das ist nicht im Sinn des Herstellers und gelingt auch nicht ganz einfach, weil die linke Grundplatte am Hipbag eine kleine Kante hat, die auf den «Right turn»-Bidon ausgerichtet ist. Mit einem leichten Druck rutscht die «linke» Flasche über die Kante und hält dann bombenfest.

Preis: CHF 160.00 / EUR 159.99

Hersteller

www.fidlock.com


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