Zeitschrift «bike» beerdigt ihren Schweizer Split | Ride MTB

Zeitschrift «bike» beerdigt ihren Schweizer Split

Den Rotstift kennen die deutschen Bike-Magazine unterdessen fast so gut wie die Druckerschwärze. Neuestes Opfer der Sparmassnahmen: die Schweiz-Seiten der «bike». Nach 22 Jahren ist die aktuelle Ausgabe die Dernière. Die Einstellung des Splits ist für die Schweizer Mountainbiker ein erheblicher Verlust, insbesondere für den Marathonsport.

Es war eine Frage der Zeit, bis sich Delius Klasing, der deutsche Verlag hinter der Zeitschrift «bike», den Schweizer Split nicht mehr leisten wollte. Vor einem Jahr hat das Konkurrenzblatt «MountainBIKE» selbigen Schritt bereits vollzogen. Beide Titel kämpfen mit den zunehmend schwierigen Marktbedingungen für klassische Printmagazine. Sowohl «bike» wie auch «MountainBIKE» sind in der Schweiz zwar unvermindert erhältlich aber ohne schweizspezifischen Inhalt und in jener Form, wie sie auch in Deutschland vertrieben werden.
 
Die insgesamt 3148 Schweiz-Seiten in 256 Ausgaben wurden während den 22 Jahren von Martin Platter produziert. In all diesen Jahren hat Platter den Schweizer Mountainbikesport auf allen Ebenen mitgeprägt, wobei der Rennsport stets eines der Steckenpferde der Schweiz-Seiten in der «bike» war. Als er im Jahr 1998 seine Arbeit für die bike begann, waren Cadel Evans und Alison Sydor die Gesamtweltcupsieger und Nino Schurter gerade mal 12 Jahre alt. Platter wird der Sportart treu bleiben, weiterhin als freier Autor für Blätter wie die «Neue Zürcher Zeitung» schreiben, insbesondere aber auch sein Engagement für den Branchenverband «Velosuisse» intensivieren.
 
Hart ist der Rückzug der «bike» insbesondere für den Marathonsport. Die einst so populäre Disziplin steht heute im Schatten der Cross-Country- und Downhill-Rennen und findet nur noch geringe mediale Beachtung. Martin Platter hat der Sportart stets die Stange gehalten und ausführlich über sie berichtet. Die Marathonisti verlieren nun so etwas wie das heimische Sprachrohr.