Zieht Shimano der XT-Gruppe den Stecker?
Anfang Juni 2025 war es soweit, Shimano präsentierte nach rund sieben Jahren eine neue XTR Di2. Dieses setzt auf Funk, auf Knopfzellen im Schalthebel und einen Akku im Schaltwerk, die Kabel sind Geschichte. Kurz darauf folgt jetzt die XT Di2, und diese folgt in vielen Punkten den Tugenden der hierarchisch darüber angesiedelten Gruppe.
Während bei der XTR der Schaltkäfig aus Carbon gefertigt ist, muss man bei der XT mit Aluminium vorlieb nehmen. An den Schaltkapazitäten ändert sich indes nichts. Mit einer Long- und einer Mid-Cage-Version sind Kassetten von 10-51 und 9-45 Zähnen schaltbar. Auch übernommen ist die flache Bauweise des Wechsels, der Hindernissen noch besser als bislang ausweichen soll und bei Aufprall mit einem Hindernis wieder in die Ausgangsposition stellt, automatisch natürlich. Auch eine E-Bike-Version des Schaltwerks ist am Start, die den Strom direkt von der Elektrovelobatterie zieht.
Kurbel und Schalthebel
Die XT-Kurbel sieht dem XTR-Pendant zum Verwechseln ähnlich, ist in Kettenblattgrössen von 28 bis 36 zu haben und setzt auf die bewährte Hollowtech II-Bauweise. Ganz nahe am XTR-Bauteil kommen die XT-Schalthebel daher: Diese verfügen über keinerlei Kabelanbindung mehr, sprich funktionieren wireless und sind mit sogenannten Paddles ausgestattet. Diese lassen sich - auch mittels einem dritten Schalter - individuell konfigurieren, um etwa Schaltrichtungen einzustellen, den Bike-Computer zu steuern, oder am E-Bike Free Shift und Auto Shift zu bedienen. Für die Stromzufuhr sind zwei Knopfzellbatterien integriert, die rund zwei Jahre durchalten sollen.
Alles neu: Die Bremse
Nicht fehlen darf die neu konzipierte Bauweise des Bremshebels: Dieser bringt die Aussenhülle näher an den Lenker. Für Enduro-Einsätze gibt es die XT-Scheibenbremse mit vier Kolben, wer Cross Country fährt, bevorzugt die Zweikolben-Ausführung. Die Japaner runden die XT-Compo mit neuen Naben und einem Alufelgen-Laufradsatz ab.
Auch am Start: Deore Di2
In einem Lauf bringen die Japaner auch Deore-Komponenten auf das neue Di2-Level. Am Start sind ein Deore Di2-Schaltwerk, das es in der Long Cage-Ausführung gibt und es mit Kassetten im 10-51-Format aufnimmt. Mit dabei ist ein neuer Schalthebel, der ebenfalls via Knopfzelle und Funk operiert, die Schalthebel bieten aber nicht die umfangreichen ergonomischen Einstellungsmöglichkeiten wie bei XT oder XTR.