Filmtipp: Eine Iranerin zeigt, wie bedeutungsvoll Mountainbiken sein kann | Ride MTB

Filmtipp: Eine Iranerin zeigt, wie bedeutungsvoll Mountainbiken sein kann

Faranak Partoazar

Anlässlich des Internationalen Frauentags präsentiert das Pump for Peace Racing Team stolz die Geschichte von Faranak Partoazar, einer iranischen Mountainbiker, die sich nicht von Traditionen oder Erwartungen bestimmen liess. Der achtminütige Dokumentarfilm ist absolut sehenswart.

Die 36-jährige Faranak Partoazar stammt aus Shiraz, einer Stadt im Süden des Iran, wo sie aufgewachsen ist und noch heute lebt. Doch anstatt den sicheren Weg einer Bauingenieurin einzuschlagen, entschied sie sich für eine Karriere im Radsport – ein Weg, der für Frauen in ihrer Heimat lange Zeit nicht vorgesehen war. Trotz zahlreicher Hindernisse und gesellschaftlicher Hürden ließ sie sich nicht aufhalten. Ihre Leidenschaft für das Radfahren wurde nicht nur zu ihrem persönlichen Antrieb, sondern auch zu einem Symbol für eine neue Generation junger Frauen, die in ihre Fußstapfen treten könnten.

Faranak ist sich bewusst, dass sie mit jeder gefahrenen Strecke nicht nur für sich selbst, sondern auch für andere kämpft. Ihre Motivation beschreibt sie mit bewegenden Worten: «In all den Jahren, in denen viele wollten, dass ich aufhöre, hat mich eine Sache immer wieder aufgerüttelt: das Wissen, dass es irgendwo im Iran eine andere junge Faranak gibt, die ihrer Leidenschaft folgt und die Freiheit und Freude des Radfahrens ohne Angst erleben möchte. Und ich glaube, die größte Belohnung für meine Medaillen und meinen Erfolg ist es, diesen Hoffnungsschimmer und einen Weg im Leben eines anderen Menschen zu schaffen. Also mache ich weiter, weil ich sehen will, wo die Grenzen sind.»

 
Vom heimlichen Erlernen des Radfahrens mit 21 Jahren bis zum Podiumsplatz bei den Asienspielen 2023 – der zweitgrößten Multisportveranstaltung der Welt nach den Olympischen Spielen – ist Faranak Partoazars Weg ein beeindruckendes Zeugnis für Mut, Entschlossenheit und den unerschütterlichen Glauben, dass Radsport für alle da ist.

Für Faranak war Radfahren nie nur ein Sport – es war ein Akt der Freiheit. In ihrer Heimat Iran wuchs sie mit gesellschaftlichen Hürden auf, die Frauen vom Radfahren abhielten. Doch anstatt sich diesen Einschränkungen zu beugen, ergriff sie jede Gelegenheit, sich aufs Rad zu setzen – oft in stillen, unbeobachteten Momenten, in denen sie mehr als nur eine neue Fähigkeit entdeckte: eine tiefe Liebe zum Sport, die ihr Leben für immer prägen sollte.

Der Kampf gegen Widerstände

Faranak fuhr nicht nur – sie kämpfte. Gegen Erwartungen, gegen gesellschaftliche Normen, gegen die Stimmen, die ihr sagten, sie solle aufhören. Doch sie ließ sich nicht aufhalten. Sie bewies, dass wahre Stärke nicht nur in körperlicher Ausdauer, sondern in der Unnachgiebigkeit liegt, das zu tun, was einen bewegt – auch wenn der Weg voller Hindernisse ist.

2023 schrieb Faranak Geschichte, als sie bei den Asienspielen die Bronzemedaille gewann. Doch dieser Erfolg war mehr als ein persönlicher Triumph – er sendete ein starkes Signal an junge Mädchen in ihrer Heimat: Sie haben einen Platz im Radsport. Sie dürfen groß träumen. Sie können das Unmögliche möglich machen.

Eine Geschichte, die über den Sport hinausgeht

Dieser Dokumentarfilm zum Internationalen Frauentag ist mehr als eine Hommage an eine einzelne Athletin – er ist ein Tribut an alle Frauen, die sich nicht aufhalten lassen. An diejenigen, die weiterkämpfen, auch wenn die Welt sie zurückweisen will. An die, die die nächste Generation inspirieren, sich aufs Rad zu setzen, Rennen zu fahren und neue Wege zu beschreiten.

Faranak Partoazar hat nicht nur sich selbst den Weg geebnet – sie hat unzähligen jungen Frauen Türen geöffnet. Ihr Vermächtnis ist ein Beweis dafür, dass Sport die Kraft hat, Leben zu verändern und Barrieren zu durchbrechen – nicht nur auf der Rennstrecke, sondern in der ganzen Gesellschaft.


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