First Ride: DT Swiss XMC 1200 Spline – neuer Karbon-Laufradsatz aus Biel | Ride MTB

First Ride: DT Swiss XMC 1200 Spline – neuer Karbon-Laufradsatz aus Biel

Der XMC 1200 ist für den Einsatz an Allmountain-Bikes konzipiert.

DT Swiss hat das Rad nicht neu erfunden, aber stark überarbeitet: Sie haben ein neues Herstellungsverfahren für Karbonfelgen entwickelt. Kürzlich wurde die 1200er-Serie mit vier neuen Radsätzen vorgestellt. Die Allmountain-Version XMC 1200 hat sich auf den ersten Ausfahrten bewährt. 

Das Wichtigste in Kürze

Die neu konstruierten Karbonfelgen sind nicht nur asymmetrisch, es werden gar unterschiedliche Versionen für das Vorder- (leichter) und das Hinterrad (robuster) eingespeicht. Dabei kommen überarbeitete 180er-Naben zum Einsatz sowie die im April 2024 lancierten Revolite-Speichen.

Erster Eindruck

Optisch ist der XMC-Laufradsatz ein Hingucker und wirkt mit den dezenten Chromgrafiken sehr edel. Die Verarbeitung ist makellos. Dreht man die Räder in der Hand, laufen sie dank hochwertigen Keramiklagern schier ewig. Beim Tubeless-Setup war der hintere Reifen im ersten Anlauf dicht, beim Vorderrad waren mehrere Versuche nötig. Vermutlich war das Felgenband nicht perfekt verlegt und so konnte die Luft bei einem der Nippel entweichen. Denn der Reifen lag stets satt an der Felge und es ist nie Dichtmilch hervorgetreten. Während der Testfahrten war kein erneuter Luftverlust zu verzeichnen.

Im Einsatz

Schon beim Antritt machen sich die beinahe widerstandslos laufenden Naben bemerkbar, genauso die neue enge Verzahnung des Ratchet-DEG-Freilaufkörpers. Dieser greift unmittelbar, was für ordentlichen Vortrieb sorgt. Das laute Surren des Freilaufs ersetzt die Fahrradklingel. Um die wahren Fähigkeiten des XMC-Radsatzes zu erfassen, wurde er in einem Back-to-Back-Test mit einem Aluminiumradsatz, einem weiteren aus Karbon sowie einem Aluradsatz mit Pi-Rope-Textilspeichen verglichen. Alle mit baugleichen Reifen und identischem Luftdruck.

Der vertikale Flex gefällt, er ist deutlich stärker als bei anderen Karbonvarianten und dies, ohne an seitlicher Steifigkeit einzubüssen. Auf hartem Untergrund zeigt sich weder ein Verwinden, noch rutschen die Räder weg, wenn das Bike hart in die Kurven gelegt wird. Einzig auf verblockten Trails mit losen Steinen springt das Vorderrad bei harten Lenkmanövern leicht weg. Es hält aber die Spur besser als andere steife Räder. Auf Asphalt oder beim Fahren mit grobstolligen Reifen werden keine störenden Vibrationen übertragen.

Muss das Vorderrad mal herumgerissen werden, sperrt sich die Felge nicht. Bei Durchschlägen infolge geringen Luftdrucks ertönte weder das übliche «Klong», noch gab es irgendwelche Kerben in der Felge. 
Vom oft erwähnten Pedal-Kickback durch den eng verzahnten Freilauf war nie etwas zu spüren.

Fazit

Der XMC 1200 punktete mit einem Quäntchen Komfort und ausgezeichneten Beschleunigungswerten und top Rolleigenschaften. Dank Letzteren werden Wurzelfelder mit viel Momentum gemeistert, da werden die Bike Buddies gerne mal abgehängt. Leichte Fahrer kommen mit der seitlichen Steifigkeit gut klar, solche mit mehr Gewicht müssen nicht um zu viel Flex bangen. Auf den ersten Fahrten gab es keinen Anlass zur Kritik. Wie sich die Räder auf die Dauer halten, zeigen die kommenden Monate.

Preis: CHF 2499.00 / EUR 2499.00

Hersteller

www.dtswiss.com

Fotograf

Sacha Steiner


Weitere News zu diesem Artikel