Test: Flyer Uproc EVO:X – ein geölter Blitz
Der Bike-Test hat vor der Produktlancierung im Rahmen einer Medienveranstaltung stattgefunden. Damals waren nur Vorserie-Bikes vorhanden, die aufgrund der Produktverfügbarkeit noch nicht mit der Serienausstattung aufgebaut waren. Das getestete Uproc EVO:X entspricht dem Modell 9.50, ist jedoch mit dem «normalen» CX-Performance-Motor von Bosch ausgestattet anstelle der CX-Race-Variante.
Das Bike im Einsatz
Schwingt man sein Bein über den Sattel, wird schnell klar: Hier sitzt man auf einem Enduro-Bike. Aufrecht und entspannt geht es mit dem Flyer bergauf. Das Steuerrohr baut mit 100 Millimeter Länge – in Rahmengrösse M – nicht sehr hoch, dafür der Steuersatz, der für innenverlegte Leitungen vorgesehen ist. Bei steilen Rampen ist die Sitzposition sehr gedrungen, vor allem wegen des Mullet-Setups. Hat das Gelände zudem noch Stufen, ist aktive Körperarbeit gefragt, um ein steigendes Vorderrad zu verhindern. Doch wie bei einem langhubigen Enduro-Bike üblich liegt der Fokus auf den Abfahrtsqualitäten und hier weiss das Flyer zu punkten. Was bergauf stört, ist in sehr steilen Abfahrten ein Vorteil: Die hohe Front gibt hier viel Sicherheit. Auch in stehender Position ist die Körperhaltung leicht gedrungen. Das würde man aufgrund der Geometriedaten nicht denken. Es stört jedoch nicht, denn das EVO:X will aktiv gefahren werden, passiv Bikende haben auf diesem «Stuhl» nix verloren. Das E-Enduro ist ein Meister seiner Klasse, es spielt keine Rolle, ob die Strecke mit engen Kurven, weiten Anliegern oder ordentlichen Geröllfeldern gespickt ist. Dieses Uproc lässt jedes Terrain einfach wirken. Dabei fährt sich das Bike eher wie ein Allmountain, spritzig und sehr wendig. Dass einem 170 Millimeter Federweg an der Front und 165 am Heck zur Verfügung stehen, merkt man nicht. Und das ist positiv gemeint.
Fazit
Das Uproc EVO:X von Flyer ist ein wahres E-Enduro. Egal, ob man es richtig krachen lässt, mit ordentlich Airtime durch die Gegend segelt oder in engen Spitzkehren das Hinterrad umsetzt, bevor ein Lächeln im Gesicht entsteht, drückt man schon wieder auf die Tube und ist mit Maximalgeschwindigkeit unterwegs.
Sacha Steiner