Test: Scott Voltage eRide 900 Tuned– ein Bike mit doppelter Kletterhilfe | Ride MTB

Test: Scott Voltage eRide 900 Tuned– ein Bike mit doppelter Kletterhilfe

Das Scott Voltage hat ein wuchtiges Rahmendesign.

Das Voltage ist ein motorisiertes Allmountain-Bike und wiegt dank dem TQ-Antriebssystem keine 20 Kilogramm. Die Karbonbolide setzt auf Systemintegration und ist mit vielen Details gespickt. Eines davon ist Trac-Loc: Mit der Fernbedienung lässt sich der Federweg am Heck auf 100 Millimeter reduzieren. 

Von den sechs erhältlichen Voltage-Modellen stammen zwei aus der Frauen-Produktserie Contessa. Alle Bikes sind mit dem «TQ HPR50»-Motor ausgestattet und als Mid-Assist-Bikes positioniert. Der 360-Wattstunden-Akku lässt sich mit einem Range Extender kombinieren, der weitere 160 Wattstunden Energie liefert und somit die Reichweite um einiges erweitert. Der Zusatzakku wiegt rund ein Kilo.

Das Bike rollt auf 29-Zoll-Rädern und hat ein im Rahmen integriertes Federbein. Dank einer externen SAG-Anzeige schafft man das Setup des Hecks auch gut allein. An der Front stehen 160 und am Heck bis zu 155 Millimeter Federweg zur Verfügung. Das Bike ist mit Scotts Trac-Loc-System ausgerüstet. Über eine Fernbedienung lässt sich das Fahrwerk «verhärten» oder ganz schliessen. Auf der mittleren Stufe wird eine Kammer im Federbein geschlossen, was die Progression erhöht und den Federweg auf 100 mm reduziert. Das soll die Klettereigenschaften verbessern.

Das Bike im Einsatz

Die Sitzposition auf dem Scott gefällt und es lässt sich angenehm und in ergonomisch idealer Haltung treten. Leider lässt sich die Lenkerhöhe wegen des System-Cockpits nur gering absenken. Auf Singletrails bergauf bringt die Federwegsabsenkung am Heck keine spürbaren Vorteile. In der offenen Position klettert das Voltage so gekonnt, dass man sich den Griff zum Trac-Loc-Hebel sparen kann. Im Wiegetritt ist die Fahrwerksverstellung sinnvoll und gibt den nötigen Gegendruck. Sitzend auf Schotter- oder Asphaltstrassen hoch wippt das Heck selbst in der offenen Stufe kaum. Die gute Kinematik begeistert auch in der Abfahrt. Das Fahrwerk «schluckt» effizient und gibt dennoch gutes Feedback vom Untergrund über das Heck. Leider ist das System-Cockpit sehr steif und leitet mittlere und geringe, aber schnelle Schläge gnadenlos an die Hände weiter. Die steifen Karbonfelgen tragen da ihren Teil dazu bei.

In der Abfahrt fehlt es wegen des hohen Cockpits etwas an Druck am Vorderrad, da hilft eine leicht nach vorne gerichtete Körperposition. Das Bike bietet viel Sicherheit auf offenen Strecken und bei lang gezogenen Kurven. Enge und verwinkelte Strecken mag es nicht sehr, da ist ordentlich Körpereinsatz gefragt.

Fazit

Das Scott Voltage E-Ride ist ein gelungenes E-Allmountain mit sehr geringer Geräuschkulisse. Die Kinematik und der TQ-Motor harmonieren bestens. Es ist nicht das wendigste Bike, bietet aber eine hohe Laufruhe und das Heck meistert jedes Terrain gekonnt. Bergauf hilft der TQ-Motor mehr als das Trac-Loc-System, das Voltage klettert auch ohne Fahrwerksverstellung bestens.

Besonderheiten

Federweg am Heck auf 100 Millimeter reduzierbar

Integrierte Federungstechnologie

Externe SAG-Anzeige

Eigenes mit Fox entwickeltes «Float X Nude»-Federbein

Optionaler externer 160-Wh-Range-Extender

Flaschenhalter mit integriertem Minitool

Elektrisches Schaltwerk bezieht den Strom vom Motorenakku

Sram Tyre Wiz

Fahreigenschaften und Charakter
Uphill
Schotter
Alpintrails

 

Downhill
Flow-Trail
Bikepark

 

Lenkverhalten
nervös
träge

 

Vortrieb
zäh
schnell

 

Verarbeitung
Flop
Top

 

Einzigartigkeit
normal
einmalig

 

Spezifikationen
Rahmenmaterial

Karbon

Gewicht

19.6 kg (Rahmengrösse M, mit Pedalen)

Federweg vorne

160 mm

Federweg hinten

150 mm

Federgabel

Fox 36 Float Factory Grip 2

Federbein

Fox Float X Nude Factory Evol

Schaltung

Sram GX Eagle AXS Transmission

Bremsen

Sram Code Silver Stealth, 200 mm

Laufräder

Syncros Revelstoke 1.0

Hersteller

Alles Wissenswerte zu Scott gibts im Ride-Brandguide für Scott

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