Fauler Kompromiss: Fahrer kritisieren neue Podium-Regel | Ride MTB

Fauler Kompromiss: Fahrer kritisieren neue Podium-Regel

Protest-Podest Alessandra Keller Candice Lill UCI Araxà

In Nove Mesto geht der MTB-Weltcup in Runde 3. Die neue Podiumregel mit nur noch drei statt fünf Fahrerinnen auf Siegerbild, wird auch im tschechischen Wald diskutiert werden – auch wenn jetzt ganz am Schluss der Ehrung die Viert- und Fünftplatzierten mit aufs Foto dürfen.

Die Abschaffung des Mountainbike-eigenen Fünfer-Podiums schmerzt die Athleten nach wie vor. Einen möglichen Umgang damit haben Lars Forster und Nino Schurter in Brasilien demonstriert: Mit einer sportlichen Einlage haben sie sich neben die drei Erstplatzierten gestellt – und dafür eine Busse der UCI kassiert. 

Trotz dieser Provokation hat der Weltverband danach einen Kompromiss möglich gemacht. Für das Foto am Ende der Siegerehrung, wenn die TV-Bilder im Kasten sind, dürfen die Viert- und Fünftplatzierten kurz mit die Bühne.

Glücklich sind die Athleten mit dieser Lösung nicht. Scott-Sram Team-Besitzer Thomas Frischknecht urteilt: «Es ist ein kleiner Erfolg, aber die Fahrer sind damit nicht zufriedengestellt. Das ist immer noch aufwühlend für sie.»

Noch härter geht Alessandra Keller mit der UCI ins Gericht: «Das ist keine Kompromisslösung, sondern eine Ruhigstellung.» Es gehe inzwischen gar nicht mehr um die Top 5 auf dem Podest, sondern darum, dass eine Diskussion zwischen den Fahrern und der UCI stattfinde.

Es geht um mehr als das Podium

Die Podiumregel werde die UCI nicht mehr ändern, ist Frischknecht überzeugt. Dies einerseits, weil sie ihr Reglement nur einmal im Jahr ändern könne. «Und es ist nicht davon auszugehen, dass sie eine Regel, die sie eingeführt hat, gleich wieder aufhebt. Da können die Athleten protestieren, wie sie wollen.»

Für Alessandra Keller geht es aber noch um etwas Gewichtigeres, als TV-Präsenz für Top-5-Fahrerinnen: «Wir wollen in einer Diskussion eine Preisgelderhöhung erreichen. Aber dazu müssen wir erstmal zusammenkommen.» Wenn die Fahrer schon beim für die UCI kostenlosen Fünfer-Podium auf Stein beissen, dürfte eine Gehaltserhöhung noch schwerer zu erreichen sein.


Weitere News zu diesem Artikel