First Ride: Yeti ASR – Lycra lässt grüssen
Kurz vor der Veröffentlichung des neuen CC-Bikes von Yeti gab es die Möglichkeit für eine erste Testrunde. Aufgrund des kurzen Zeitraums und der eher tiefen Temperaturen kann kein abschliessendes Urteil gefällt werden, der erste Eindruck hat auf jeden Fall Lust auf mehr gemacht. Zum Einsatz kam ein Bike der Turq-Serie, genauer das «T3 X0 Transmission». Das Topmodell «T5 Ultimate» mit einem 150 Gramm leichteren Rahmen war leider noch nicht verfügbar.
Das Bike im Einsatz
Die Sitzposition ist sportlich ausgerichtet, jedoch nicht so gestreckt wie bei anderen Cross-Country-Bikes. Bei hartem Antritt gerät das Heck leicht ins Wippen, ein Dreh am «Rock Shoxs Remote»-Griff und es herrscht Ruhe. Es empfiehlt sich generell, in der Ebene und bergauf die SID-Federelemente in der «Pedale»-Stufe zu fahren. So gibt es kaum Antriebseinflüsse und das Fahrwerk bietet dennoch ausreichend Grip und Traktion. Das ASR gewährt ein ausgewogenes Handling im Anstieg und klettert selbst verblockte Pfade ohne Mühe hoch.
In der Ebene motiviert das Yeti, ordentlich Druck in die Pedale zu geben, denn flowige Strecken machen dank den guten Lenkeigenschaften viel Spass. Noch bevor man in die Abfahrt abzweigt, zeigt sich, dass dieses Bike sehr laufruhig ist und nicht so nervös oder gar kippelig wie andere Cross-Country-Bikes.
In der Abfahrt drückt Yetis DNA aus dem Gravity-Segment durch. Mit gutem Bodenhalt und nur wenig Feedback vom Untergrund geht es auf die Strecke. Wirklich schnell fühlt sich das ASR auf dem Hometrail jedoch nicht an. Bis die erste Kurve kommt und man so richtig in die Eisen muss, weil man das Tempo unterschätzt hat. Hoppla, da hat man das ASR wohl ähnlich unterschätzt. Das Fahrwerk bietet guten Pop, um bei Kanten abzudrücken. Die Landung geht für ein CC-Bike erstaunlich sanft über die Bühne.
Fazit
Das neue ASR von Yeti punktet durch ein sehr gutes Handling und ein präzises Lenkverhalten. Das Fahrwerk meistert Up- und Downhill mit Bravour und für ein Cross-Country-Bike ist es erstaunlich komfortabel. Zu kritisieren gibt es herzlich wenig: Der 740 Millimeter schmale Lenker bei einem Bike in Grösse M ist gewöhnungsbedürftig und rollt man ohne Zug auf der Kette über grossen Stufen, bleibt das Heck minimal «hängen». Dies ist jedoch kaum spürbar, Jammern auf hohem Niveau. Und nein, wer mit dem Yeti ASR Spass haben will, braucht kein Lycra-Dress.
Empfehlung
Für ein spritzigeres Fahrverhalten lohnt es sich, das Upgrade auf die Karbonlaufräder von DT Swiss vorzunehmen, die Yeti standardmässig offeriert.
Hersteller
Sacha Steiner