Schurters Physio verunglückt tödlich auf Skitour | Ride MTB

Schurters Physio verunglückt tödlich auf Skitour

Nino Schurter mit Frank Holfeld bein den Olympischen Spielen in Rio

Frank Holfeld ist im Mountainbikesport eine Legende. Und wird es nun für immer bleiben. Der ehemalige Physiotherapeut von Nino Schurter ist am Sonntag im Unterengadin auf einer Skitour 700 Meter über eine Felswand abgestürzt und verstorben. 

Nino Schurter erlebte am vergangenen Sonntag einen tiefschwarzen Tag. Dabei ist es noch das kleinste Malheur, dass er beim Weltcupauftakt weit unter seinen Möglichkeiten in die Saison startete. Denn wenige Stunden vor dem Start verunglückte sein ehemaliger Physiotherapeut Frank Holfeld bei einer Skitour im Unterengadin tödlich. Dieser stürzte unweit des Gipfels während einer Pause über eine 700 Meter hohe Felswand und konnte nur noch tot geborgen werden.

Holfeld galt bis zu den Olympischen Spielen in Rio als ein Meistermacher von Schurters Erfolgsserie. Schurter gewann damals den Olympiatitel, und Holfeld war das «goldene Händchen» dahinter. Er war auch vier Jahre zuvor bei den Olympischen Spielen in London dabei, als Schurter Silber nach Hause brachte. Nach den Spielen in Rio schränkte Holfeld seine Ambitionen im Spitzensport ein, um mehr Zeit für die Familie mit den beiden kleinen Söhnen zu haben. Er leitete im Krankenhaus Oberengadin in Samedan und Zuoz die Physiotherapie und war für viele Spitzensportler weiterhin eine wichtige Stütze in den Höhentrainings.

Déjà-Vu wie vor elf Jahren

Für Schurter ist das Unglück bereits der zweite Schicksalsschlag, bei dem er eine enge Bezugsperson bei einem Bergunfall verliert. Vor elf Jahren war es sein Mechaniker Erwin Wildhaber, der bei einer Mountainbike-Tour abstürzte und nur noch tot geborgen werden konnte. Auch damals geriet Schurter beim Weltcupauftakt 2013 in Albstadt gänzlich aus der Fassung, als vor dem Start eine Gedenkminute eingelegt wurde. Im Andenken an seinen Mechaniker wuchsen Schurter in der Folge Flügel, und er setzte zu einer Siegesserie an mit dem Gesamtweltcupsieg und dem Weltmeistertitel als Folge. Der Tod Wildhabers gab Schurter damals einen Extraschub an Motivation und Kraft. Es wäre nun genau die Form des Gedenkens, die auch zu Frank Holfeld passen würde. Er wird beim Weltcuplauf am nächsten Wochenende dabei sein – in den Herzen und den Köpfen des Schweizer Teams. Vor allem aber wird er bei Schurter sein, ihn ein letztes Mal zum Sieg führen und noch einmal Geschichte schreiben. Es wäre das wohl passendste Denkmal für «Fränky», eine der großen Figuren im Mountainbike-Rennsport.

 

Ein Bild mit (ungewolltem) Legenden-Charakter: Erwin Wildhaber mit Frank Holfeld

Weiterführende Links zu Frank Holfeld

 


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