Test: Simplon Rapcon Pmax TQ – voll im Trend und ein bisschen mehr
Im Jahr 2020 hat Simplon das Rapcon Pmax präsentiert, ihr erstes E-Enduro. Zwei Jahre später wurde der Namensgeber ohne Motor neu lanciert. Nun folgte das Bike «dazwischen», das Pmax TQ als Mid-Assist-Bike. Ausgestattet mit dem «TQ HPR 50»-Motor und einem kleinen 360-Wattstunden-Akku. Zur Auswahl steht eine Version mit vorne 170 und hinten 165 Millimeter Federweg sowie eine mit 150 an beiden Enden. Getestet wurde die «kleine» Version, ausgestattet mit Srams GX-AXS-Gruppe und einer Kombination von DT-Swiss- und Rock-Shox-Fahrwerk.
Das Bike im Einsatz
Auf den ersten Metern muss man sich erst mal an den 79 Grad steilen Sitzwinkel gewöhnen. Gefühlt pedaliert man direkt über dem Tretlager. Dank der Motorenunterstützung ist das erträglich, auch wenn aus ergonomischer Sicht nicht optimal. Die Sitzposition ist entsprechend aufrecht und enduromässig Geht’s bergauf, nimmt man mit dem Rapcon am liebsten Singletrails. Die guten Klettereigenschaften kombiniert mit der sanften Unterstützung des TQ-Motors machen das Simplon zu einer wahren «Bergziege». Der Elektroantrieb gibt genügend Support, um schwierige Stellen zu meistern, aber nicht so viel, dass es einen bergauf «schiebt». Steile Aufstiege benötigen einiges an Muskelkraft. Da sind andere Motoren mit ähnlichen technischen Werten gefühlt stärker. Bergab ist das Bike eine Wucht. Das verspielte Fahrverhalten verleitet dazu, die Bremse zu öffnen. Enge Kurven werden ebenso geschickt gemeistert wie sehr steile und verblockte Downhills. Bei Letzteren ist es ein Vorteil, dass die DT-Gabel hoch im Federweg steht, das gibt viel Sicherheit. Allerdings ist man gut beraten, den Rebound vorne etwas langsamer einzustellen als beim Heck, so harmoniert das Fahrwerk besser.
Fazit
Aufgrund der guten Fahreigenschaften macht das Simplon Rapcon Pmax TQ selbst auf flachen Trails viel Spass. Es hat eine Verspieltheit, die einen vergessen lässt, dass man ein 20 Kilo schweres E-Bike steuert. Es reizt einen ständig, voll in die Pedalen zu treten und das Maximum aus der Maschine rauszuholen. Obschon das Heck wenig Feedback gibt, saugt es den Untergrund regelrecht auf: Grip satt!
Sacha Steiner