Weniger Polemik, mehr good News: Die Imba in der Charme-Offensive | Ride MTB

Weniger Polemik, mehr good News: Die Imba in der Charme-Offensive

Imba Schweiz Meet & Ride Event Trail Lobbying Aktivismus

Berichte über Krieg im Wald und Konflikte auf Wegen gehören mittlerweile zum Standard-Repertoire vieler Nachrichten-Kanäle. Dass die Koexistenz auf Singletrails zum überwiegenden Teil bestens funktioniert, ist schwieriger zu vermitteln. Die Imba Schweiz versucht, das zu ändern.

«Stell dir vor es ist Frieden und keiner glaubts», könnte man in Anlehnung an einen Spruch der Friedensbewegung sagen. «Die Gegner der Mountainbiker schaffen es noch und noch, Berichte in den Medien zu lancieren, wie schlimm wir seien. Wir müssen es schaffen, diese Polemik und ungerechtfertigten Angriffe mit positiven Nachrichten zu kontern», erklärt Andy Stalder, unermüdlicher Kämpfer für den Zugang zu Singletrails und Präsident der Imba Schweiz. «Die schweigende Mehrheit hat mit der Koexistenz kein Problem», ist er überzeugt.

«Biker hört man viel weniger als deren Gegner», bestätigt Albert Hess, Gemeinderat in Wald ZH, «es ist deshalb gut, dass diese Versammlung sich heiklen Themen annimmt und den Bikern eine Stimme gibt», zitiert Zürioberland Biketrails den Kommunalpolitiker. Der Verein ist Mit-Organisator der Veranstaltung Meet & Ride, mit der die Imba Schweiz Menschen und Organisationen vernetzen will, die sich für die Koexistenz auf Singletrails engagieren. Vor kurzem ist dieser in Wald im Zürcher Oberland über die Bühne gegangen.

Biker haben überall Freunde

Die den Mountainbikern Wohlgesinnten gibt es in Umweltorganisationen, in der öffentlichen Verwaltung und in der Politik. Einige Vertreter hat die Imba Schweiz an den zwei Tagen versammelt. Da gibt etwa der Geschäftsführer des WWF Uri Auskunft darüber, wie es gelingt, Mountainbikerinnen Zugang zu attraktiven Wegen zu gewähren und gleichzeitig sensible Naturräume zu schonen. 

Auch der Geschäftsleiter des Vereins Zürcher Wanderwege hat nichts gegen Mountainbiker auf Singletrails in der Natur – im Gegenteil, er ist selber einer von ihnen. Die Vertreterin des Luzerner Amts für Landwirtschaft und Wald bestätigt, dass es legale Wege braucht, damit eine Lösung möglich wird. Das Gesetz ihres Arbeitgebers verbietet das Radfahren auf unbefestigten Wegen, was praktisch jeden Luzerner Singletrail zur Fahrverbotszone macht. Andy Stalder, selber Luzerner und im Nebenamt Präsident von MTB Luzern, setzt auf den steten Tropfen, der den Stein höhlt und der Koexistenz auch in den Kantonen eine Chance gibt, die auf Verbote setzen. 

Die lautstarken Gegner des Mountainbikens waren – wie üblich an solchen Veranstaltungen – nicht zugegen. Mit ihnen in einen konstruktiven Dialog zu finden, wird noch etwas anspruchsvoller. Aber wo ein Wille ist, da ist auch ein Singletrail, wie die Teilnehmerinnen an den Nachmittagen bewiesen. Der Wintereinbruch machte die gemeinsamen Ausfahrten nicht besser, aber lustiger.


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