Test: Ibis Ripmo – der Kurvenkönig
Das Ripmo gibt es in fünf Ausstattungsvarianten oder als Rahmenset. In den Grössen S bis M wird es als Mullet-Bike ausgeliefert, von XM bis XL als reiner Twentyniner. Das Heck hat 150 und die Front 160 Millimeter Federweg. Als Farben stehen «Olive Swamp Monster» oder «Heckleberry Purple» zur Auswahl.
Nicht nur die Rahmenform ist neu, die Amerikaner statten diesen nun auch mit einem Staufach im Unterrohr aus. Die dazu passende Tasche mit buntem Innenleben wurde mit der Outdoor-Marke Cotopaxi entwickelt. So wird der Inhalt besser gefunden. Genau wie beim Vorgänger setzt Ibis wieder auf ein Heck mit dem bewährten DW-Link.
Das Bike im Einsatz
Wer einen runden Tritt hat, braucht die Plattformverstellung des Federbeins nur selten. Das Heck gibt einen guten Gegendruck beim Treten und die Funktion ist nur bei langen Anstiegen im Wiegetritt nötig. Dann fährt sich das Ripmo bergauf beinahe wie ein Hardtail. Die Sitzposition ist leicht aufrecht und so lassen sich lange Anstiege entspannt angehen. Dank dem guten Vortrieb sind diese schneller gemeistert als sonst. Geht es über Stock und Stein hoch, zeigt der DW-Link seine Fähigkeiten. Allerdings ist es wichtig, dass das Heck nicht zu soft abgestimmt ist, sonst bleibt das Hinterrad an hohen Stufen leicht hängen.
In der Abfahrt hingegen steigert ein etwas fluffigeres Heck den Fahrspass. Ein bisschen mehr als 30 Prozent SAG und das Ripmo schaltet in den Party-Modus, da ist jede Abfahrt ein Spektakel. Es gilt also, den «Sweet Spot» des Luftdrucks zu finden, dafür muss man sich etwas Zeit nehmen. Bergab liegt das Ibis gut in der Hand und brilliert mit einem geschmeidigen Fahrverhalten. Ein leichter Lenkimpuls und schon zieht es einen um die Kurven, egal ob diese eng oder weit sind. Es macht so richtig Spass, das Bike in die Kurven zu drücken, ohne gross Tempo zu verlieren. Das Mullet-Setup zeigt sich von seiner besten Seite. Vor engen Kurven spät bremsen, hinten kurz blockieren, mit dem hinteren Fuss einen Kick gegen die Kurbel in Richtung Kurvenaussenseite geben und schon knallt es das Heck ums Eck.
Fazit
Das Ripmo ist ein Allmountain, wie man es sich wünscht. Es bietet guten Vortrieb, klettert bestens und hat ein sehr schluckfreudiges Fahrwerk. Das Fahrverhalten in Kurven begeistert am meisten. Das Wichtigste bei diesem Bike ist, sich Zeit für das Fahrwerk-Setup zu nehmen. Schon wenige PSI oder einzelne Klicks entscheiden, ob das Fahrverhalten mega oder «nur» sehr gut ist.