Fairtrail liefert Substanz und keine warme Luft | Ride MTB

Fairtrail liefert Substanz und keine warme Luft

Fahrradklingel Fairtrail Graubünden

Im Februar hat Thomas Giger in einem Blog-Beitrag kein gutes Haar an der Fairtrail-Kampagne gelassen. Doch die Massnahmen haben mehr Substanz, meint Michael Christ. Als Vertreter des Kantons Graubünden ist er gewissermassen der Auftraggeber hinter der Vorgehensweise.

Nino Schurter bringts auf den Punkt: «Offenheit und gegenseitiges Verständnis – wenn wir das mitbringen, haben wir alle Spass. Und das ist doch das Ziel, oder?» Ja, Nino, genau das ist es. Klingt simpel. Ist es aber nicht immer. Denn unterwegs auf unseren Trails prallen nicht nur Reifen auf Wurzeln, sondern auch Meinungen, Werte und Bedürfnisse aufeinander.

Ob Wanderin mit Hund, Bikecrack mit Fullface, Älpler mit Zaunrolle oder Förster mit Fernglas – wir alle haben unseren eigenen Rucksack dabei. Vollgepackt mit Erfahrungen, Ansprüchen, Überzeugungen. Und genau hier setzt Fairtrail an: Statt mit erhobenem Zeigefinger durch die Berge zu marschieren, bringt die Kampagne Menschen zusammen – mit Verständnis statt Vorschriften.

Regeln? Klar. Aber mit Sinn, bitte!

Wer hat schon Lust auf Verbote, die keiner versteht? Niemand. Auch wir nicht. Fairtrail machts anders: Es geht um Beziehung. Zwischen Mensch und Natur. Zwischen Wanderwegen und Bike-Tracks. Zwischen Gästen und Gastgeberinnen. Und genau deshalb wirkt’s. Weil nicht dogmatisch gepredigt, sondern gemeinsam gedacht wird. Fairtrail motiviert, statt zu belehren. Wie der Helm, den man irgendwann freiwillig trägt – nicht, weils Pflicht ist, sondern weil mans kapiert hat.

Koexistenz ist keine Selbstverständlichkeit. Aber sie ist machbar.

Viele Gäste erleben das erste Mal die Schweizer Bergwelt – und wundern sich, wie harmonisch das hier läuft. Ein Weg, viele Nutzer? In anderen Ländern fast undenkbar. Bei uns Realität – und zwar mit System. Denn Fairtrail macht mehr als Plakate aufstellen und Glöckli verteilen. Es reicht eben nicht, den Kodex auf die Rückseite der Wanderkarte zu drucken. Es geht um Infrastruktur, um Beratung, um Haltung. Und ja, auch um Vorbilder: Nino Schurter auf dem Trail. Die Seniorin vom Wanderverein. Der Bikeguide mit lokalem Flair. Sogar der Dorfladen gehört dazu. Fairtrail ist kein Werbeplakat. Es ist ein Lernprozess.

Wer in Graubünden unterwegs ist, erlebt eine Infrastruktur, die anderswo nur auf Prospekten existiert. Offen, zugänglich, vielfältig. Und genau das wollen wir erhalten – durch Respekt und Miteinander. Kurz gesagt: Wir alle profitieren. Aber nur, wenn wir alle mitmachen.

Fazit: Koexistenz ist keine Magie – sondern Haltung

Fairtrail ist mehr als Kampagne. Es ist ein Statement. Ein Ja zum «Mitenand» statt «Gägeneinander». Ein Schritt Richtung Zukunft, in der man nicht fragt: Wer hat Vortritt?, sondern: Wie kommen wir gemeinsam weiter?

Weitere Infos zu Fairtrail: graubuenden.ch/fairtrail


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